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Essen und Getränke to go: Ausweg Mehrweg!

Seit Sommer 2021 dürfen Lebensmittel oder Getränke zum Außer-Haus-Konsum nicht mehr in bestimmten Einwegkunststoffverpackungen verkauft werden. Viele Unternehmen sind darum auf Pappe oder Papier umgestiegen. Nur wenige bieten Mehrwegbehältnisse an. Es fehlt an bundesweit einheitlichen und praktikablen Mehrweglösungen.

Mann mit Einwegverpackungen

Das Wichtigste in Kürze

  1. Seit dem 3. Juli 2021 dürfen in Deutschland bestimmte Einwegkunststoffverpackungen nicht mehr für den To-go-Verkauf verwendet werden.
  2. Viele Unternehmen sind darum auf Einwegverpackungen aus Papier oder Pappe umgestiegen; Mehrwegbehältnisse nutzen nur wenige. Bislang fehlen flächendeckende Mehrweglösungen.
  3. Die Abfallmengen in Deutschland sind in den letzten Jahren gestiegen. Gerade im To-go-Bereich hat sich das Müllproblem durch Corona nochmals verschärft.
Stand: 03.07.2021

Insgesamt 26 der nominell umsatzstärksten Anbieter für To-go-Verpflegung haben wir gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Bayern sowie dem Verbraucherzentrale Bundesverbands zu ihren Verpackungslösungen für die Mitnahme von Speisen und Getränken befragt. 13 Unternehmen beantworteten den versendeten Fragenbogen, darunter waren die Biomarkt-Kette Basic, Burger King, Coffee Fellows, Denn's, Hofpfisterei, Kaufland, Kentucky Fried Chicken, L'Osteria, McDonalds, Nordsee, Tank & Rast, Tchibo und Valora. Die beiden Einzelhändler Edeka und Marktkauf schickten allgemein gehaltene Antworten zu Nachhaltigkeit und Firmenstrategie. Die zusammengefassten Ergebnisse:

  • 13 Anbieter nutzen mittlerweile Papier- statt Plastiktüten.
  • Zehn Firmen geben in ihren Filialen Getränke in beschichten Pappbechern aus. Allgemein ist ein Trend zu Einwegverpackungen und Besteck aus Ersatzmaterialien zu erkennen. Neun Betriebe verwenden jedoch noch immer Kunststoffdeckel für das Verschließen von Getränkebechern.
  • Acht Unternehmen füllen Getränke in Mehrwegbechern ab. Viele Händler, Kaffeebars, Backshops und Gastronomen kooperieren hierfür mit Recup, einem bundesweiten Pfandsystem für Coffee-to-go.
  • Nur zwei Firmen bieten in ihren Filialen neben Trinkbechern auch andere Mehrwegbehältnisse an. Insbesondere bei Speisen ist das Mehrwegangebot überschaubar. Meist besteht nur die Möglichkeit, mitgebrachte Boxen befüllen zu können.

Einweg im Öko-Look

Das Verbot von Einwegkunststoff führt dazu, dass augenscheinlich kompostierbare oder biologische Einwegverpackungen aus Naturmaterialien wie Pappe, Bambus oder Zuckerrohr als Alternativen zum Einsatz kommen. Die sehen zwar nach öko aus, sind es aber oft nicht. Ein echtes Engagement seitens der Betriebe, Verpackungen zu reduzieren und auf Mehrweg umzusteigen, konnten wir leider nur bei sehr wenigen Anbietern erkennen.

Mehrweg für viele Firmen bislang keine Option

Sowohl Händler als auch Gastronomen äußerten im Rahmen unserer Umfrage Bedenken und Vorbehalte hinsichtlich überregionalen Mehrwegsystemen für den Außer-Haus-Verzehr. Als Probleme wurden mangelnde Kundenakzeptanz, aber auch zu hohe Investitionen, Platzmangel und Hygienevorschriften genannt.

Trotzdem werden Restaurants, Bistros und Cafés ab 2023 per Gesetz verpflichtet sein, ihre Getränke und Speisen zum Mitnehmen auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Dabei darf die Mehrwegvariante nicht teurer sein als das Produkt in der Einwegverpackung.

Mehrwegsysteme sind der Ausweg

Die Abfallmengen in Deutschland steigen rasant. Gerade im To-go-Bereich hat sich das Müllproblem durch Corona nochmals verschärft. Einzig sinnvoller Ausweg aus dieser Misere sind verbraucherfreundliche, gut etablierte und überregionale Mehrwegsysteme. Es ist jetzt an den Unternehmen zu beweisen, wie wichtig ihnen das Thema Nachhaltigkeit wirklich ist. Die Kolleginnen und Kollegen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen haben die Alternativen zu Einwegplastikverpackungen zusammengetragen und bewertet.

Zum Weiterlesen

Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage sind nachzulesen im Bericht „Anbieterbefragung To-Go-Verpackung“. Auch der Fragebogen ist darin veröffentlicht.

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