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Hohe Kosten für kontaktloses Bezahlen

Immer mehr Menschen in Deutschland zahlen ihre Einkäufe kontaktlos durch das Auflegen der Giro- oder Kreditkarte. Für einige Banken und Sparkassen ist dieser Trend ein lohnendes Geschäft: Sie verlangen von ihren Kundinnen und Kunden Entgelte für kontaktloses Bezahlen – bis zu 80 Cent pro Zahlvorgang. 

Frau zahlt kontaktlos mit Karte

Das Wichtigste in Kürze

  1. In der Regel können Beträge bis zu 50 Euro kontaktlos ohne das Einstecken der Giro- oder Kreditkarte in das Lesegerät gezahlt werden.
  2. Manche Banken und Sparkassen verlangen für kontaktloses Bezahlen Entgelte – bis zu 80 Cent pro Zahlvorgang sind möglich.
  3. Auf die Kosten für kontaktloses Bezahlen weisen die Institute ihre Kundinnen und Kunden in der Regel nicht hin.
Stand: 18.03.2024

Kontaktloses Bezahlen durch einfaches Auflegen der Giro- oder Kreditkarte auf das Lesegerät an der Kasse ist mittlerweile weit verbreitet – und sowohl bei Verbraucherinnen und Verbraucher als auch bei Händlern sehr beliebt. Doch Achtung, es gibt Tücken!

Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?

Das kontaktlose Bezahlen wird mittels einer Funktechnologie, der sogenannten Near Field Communication (NFC) ermöglicht. Mit dieser Technik sind Kredit-und Girokarten ausgestattet. Es genügt, die Karte wenige Zentimeter vor ein Lesegerät zu halten. Karten und Kassenterminals mit dieser Funktion erkennt man an verschiedenen Logos, insbesondere dem Funkwellensymbol (ähnlich dem WLAN-Symbol). Auch mit dem Handy oder einer Smartwatch können Sie per NFC-Technologie bezahlen.

Bis zu welchem Betrag ist kontaktloses Bezahlen möglich?

Durch einfaches Auflegen von Giro- oder Kreditkarte auf das Lesegerät können Sie Beträge in der Regel bis zu 50 Euro bezahlen. Die Eingabe einer PIN oder die Unterschrift unter einen Beleg beim Zahlvorgang ist dann meist nicht notwendig (zur Sicherheit finden manchmal jedoch PIN-Abfragen statt, so bei mehrfachem Bezahlen am Tag oder nach dem fünften Mal insgesamt).

Welche Vorteile bietet kontaktloses Bezahlen?

Das kontaktlose Bezahlen kann Bargeld vollständig ersetzen und eignet sich vor allem für kleine Geldbeträge. Der Bezahlvorgang lässt sich schneller abwickeln als mit herkömmlichen Chip- oder Magnetstreifenkarten oder gar Bargeld. Sie müssen Ihr Zahlungsmittel nicht mehr aus der Hand geben und lassen es so auch nicht versehentlich irgendwo liegen.

Anhand detaillierter Abrechnungen können Sie Ihre Ausgaben genau kontrollieren, müssen beim Wechselgeld nicht mehr so genau hinschauen und brauchen keine Angst vor Falschgeld zu haben.

Welche Nachteile gibt es?

Jeder Kauf, den Sie tätigen, wird abgespeichert und ist nachvollziehbar. Sie hinterlassen jede Menge Datenspuren – wo haben Sie was zu welchem Preis gekauft. Anbieter haben ein großes Interesse daran, diese Daten auszuwerten.

Zudem verlangen manche Banken und Sparkassen Entgelte für kontaktloses Bezahlen – bis zu 80 Cent für jeden Zahlvorgang. Dies kann richtig teuer werden. Für die Kreditinstitute ist kontaktloses Bezahlen daher ein gutes Geschäft. Entsprechend offensiv wird diese Methode beworben. Gleichzeitig weisen die Unternehmen aber nur unzureichend oder gar nicht auf die damit verbundenen Kosten hin. In den Werbebroschüren verstecken sie diese gerne hinter unklaren Begriffen wie „beleglose Buchungen“ oder „Basislastschrift“.

Andere Unternehmen verlangen zwar offiziell keine Entgelte für kontaktloses Bezahlen, stellen ihren Kunden und Kundinnen dann aber Kosten pro Kontobewegung in Rechnung.

Unser Rat

Im Zweifel sollten Sie einfach konkret bei Ihrer Bank oder Sparkasse nachfragen, ob das kontaktlose Bezahlen mit Giro- oder Kreditkarte etwas kostet.

Wenn Sie nicht bereit sind, diese Kosten zu zahlen, bleibt Ihnen der Kontowechsel. Entweder zu einer kostengünstigeren Bank oder womöglich in ein Pauschal-Kontomodell bei derselben Bank, bei dem alle Buchungen inklusive sind. Allerdings gibt es kostenlose Kartenzahlungen eher bei den hochpreisigen Kontomodellen. Hier sollten Sie also genau ausrechnen, ob sich ein Wechsel des Kontomodells für Sie lohnt.

Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen mit der Giro- oder Kreditkarte?

Für die Beträge, bis zu denen ohne PIN gezahlt werden kann, können Diebe genauso einfach auf Ihr Geld zugreifen wie auf das Bargeldfach Ihres gestohlenen Portemonnaies. Einige Geldinstitute bieten daher die Möglichkeit, die kontaktlose Bezahlfunktion zu sperren. Darüber hinaus gelten dieselben Grundsätze wie bei einem Kartenmissbrauch per „klassischer“ Kartenzahlung. Ihre Bank oder Sparkasse muss Ihnen die nicht autorisierte Zahlung erstatten. Allerdings müssen Sie den Diebstahl, den Verlust oder den Missbrauch Ihrer Karte unverzüglich melden.

Unser Tipp

Wenn Sie die Kontaktlos-Funktion Ihrer Giro- oder Kreditkarte nicht nutzen wollen, können Sie diese von Ihrer Bank oder Sparkasse auch deaktivieren lassen.

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