Kandidat 1: »Perpetum« von Bahlsen

Das Wichtigste in Kürze
- Bahlsen hat seine „Afrika“-Waffeln 2021 in „Perpetum“ umbenannt und die Verpackung umgestaltet.
- Die Füllmenge wurde dabei trotz quasi identischer Umverpackung klammheimlich von 130 auf 97 Gramm reduziert.
- Der Preis im Handel ist dagegen meist gleich geblieben, sodass unterm Strich eine versteckte Preiserhöhung von 34 Prozent zustande kam.
Bahlsen hat seine „Afrika“-Waffeln im Jahr 2021 in „Perpetum“ umbenannt und die Verpackung umgestaltet. Hintergrund der Umbenennung waren Rassismusvorwürfe wegen des Namens „Afrika“ für die Waffeln. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher hatten sich aber wegen einer anderen Sache bei uns gemeldet: Der Hersteller hat den Produkt-Relaunch nämlich genutzt, um die Füllmenge pro Packung zu verringern. Der Inhalt schrumpfte von 130 auf nur noch 97 Gramm.
Weniger drin, Preis gleich
Die Waffeln werden seit dem Relaunch fast überall weiterhin zum Preis von 1,99 Euro verkauft. Das Waffelgebäck wurde dadurch um 34 Prozent teurer. Wir finden das wirklich dreist, denn an der Rezeptur hat sich laut Zutatenliste und Nährwerttabelle nichts geändert. Besonders ärgerlich: Die Packung ist quasi gleich groß geblieben, und auch die Anzahl der Waffeln ist nahezu identisch. Auf den ersten Blick scheint also alles beim Alten zu sein. Doch die einzelne Waffel ist kleiner geworden. So führt Bahlsen aus unserer Sicht seine Kundinnen und Kunden hinters Licht. Dazu kommt noch die Ressourcenverschwendung: Pro Tonne Kekse benötigt Bahlsen jetzt rund 2.600 Umverpackungen, 2.600 Plastikktrays sowie 2.600 Plastikhüllen mehr. Mit Nachhaltigkeit hat das nichts zu tun.
Bahlsen hält Preiserhöhung für notwendig
Bahlsen rechtfertigt die versteckte Preiserhöhung damit, dass sie die Waffeln ohne Preiserhöhung nicht mehr „wirtschaftlich produzieren“ könnten: „Um eine gleichbleibend hohe Produkt- und Verpackungsqualität zu gewährleisten, kann entweder die Preisstruktur oder aber die Grammatur angepasst werden. Wir haben uns dazu entschieden, die Grammatur anzupassen.“ Bahlsen betont darüber hinaus, dass „der Endverbraucherpreis vom Handel festgelegt wird“.
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