Warnung vor kostenpflichtigem Angebot auf dein-rundfunkbeitrag.de
Sie haben ein Anliegen rund um Ihren Rundfunkbeitrag? Dann sollten Sie aufpassen, nicht versehentlich auf die Website dein-rundfunkbeitrag.de zu geraten. Es ist leider nicht das erste Mal, dass ein solches Angebot zu ungewollten Vertragsabschlüssen und Kosten führt.

Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucher und Verbraucherinnen beschweren sich zurzeit über kostenpflichtige Dienste eines privaten Anbieters zum Rundfunkbeitrag.
- Für das Übermitteln von Informationen an den Beitragsservice verlangt das Unternehmen Digitaler Post Service - FZCO mit Sitz in Dubai 39,99 Euro und betreibt hierfür die Internetseite dein-rundfunkbeitrag.de.
- Die Kosten für den Online-Service verstecken sich im Kleingedruckten der Website. Eigentlich ist das An- oder Abmelden einer Wohnung beim Beitragsservice für Verbraucherinnen und Verbraucher kostenlos.
- Letztes Jahr hatte die baugleiche Website service-rundfunkbeitrag.de bereits für Ärger gesorgt und zum Einreichen einer Sammelklage durch den Verbraucherzentrale Bundesverband geführt.
Bei uns häufen sich aktuell Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dem Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio Informationen zum Rundfunkbeitrag übermitteln wollten, dann aber für die Dienste eines privaten Anbieters zahlen sollten.
Auf ihrer Website dein-rundfunkbeitrag.de stellt das Unternehmen Digitaler Post Service - FZCO mit Sitz in Dubai Online-Formulare für die Kontaktaufnahme zum ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice zur Verfügung. Darüber soll man seine Wohnung vom Rundfunkbeitrag abmelden, eine neue Wohnung anmelden und Änderungen zum Beitragskonto mitteilen können. Aber: Für die Übermittlung der Formulare an den Beitragsservice verlangt die Firma 39,99 Euro und verschickt entsprechende Rechnungen.
Versteckter Hinweis auf Kosten
Der Hinweis auf den Preis der jeweiligen Dienstleistung versteckt sich in einem längeren Fließtext unterhalb der Online-Formulare mit einer Überschrift, die den Eindruck erweckt, es gehe in dieser Textpassage um ein SEPA-Lastschriftmandat oder andere Zahlungsmodalitäten für den Rundfunkbeitrag. Da ist es nicht verwunderlich, dass Menschen in die Kostenfalle tappen!
Hinzu kommt, dass man sich vor dem Klick auf den Bestellbutton damit einverstanden erklären müssen, sein Widerrufsrecht zu verlieren, sobald die beauftragte Dienstleistung erbracht wurde.
Online-Anzeigen oft ganz oben in der Trefferliste
Die Internetseite dein-rundfunkbeitrag.de taucht bei Suchanfragen wie „Rundfunkbeitrag“, „GEZ anmelden“, „Rundfunkbeitrag abmelden“ oder „Rundfunkbeitrag Umzug“ oft ganz oben in der Trefferliste von Suchmaschinen auf – vor der offiziellen Seite des Beitragsservice –, denn es handelt sich um gekaufte Werbeanzeigen. Auch auf der Videoplattform YouTube wirbt dein-rundfunkbeitrag.de mit Anzeigen-Clips für sein kostenpflichtiges Angebot.
Unser Rat
Wenn Sie solche unliebsamen Überraschungen vermeiden wollen, sollten Sie folgende Tipps berherzigen.
- Prüfen Sie immer das Impressum einer aufgerufenen Internetseite, um zu wissen, wer der Anbieter ist und wo dieser seinen Sitz hat.
- Schauen Sie in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, um zu erfahren, welche Leistungen tatsächlich erbracht werden.
- Achten Sie bei den von Suchmaschinen angezeigten Suchergebnissen genau auf die Hinweise „Gesponsert“, „Anzeige“ oder „Werbung“.
Alle Online-Services zum Rundfunkbeitrag sind kostenlos. Dazu gehören auch das An- oder Abmelden einer Wohnung oder die Übermittlung von Änderungen zum Beitragskonto. Die entsprechenden Online-Formulare stehen auf der Website rundfunkbeitrag.de zur Verfügung.
Ärger mit service-rundfunkbeitrag.de
Letztes Jahr hat die identisch aufgemachte Website service-rundfunkbeitrag.de der SSS-Software Special Service GmbH mit denselben kostenpflichtigen Dienstleistungen für viele Beschwerden bei den Verbraucherzentralen gesorgt. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hatte daraufhin SSS-Software Special Service wegen einer fehlerhaften Widerrufsbelehrung abgemahnt und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine Sammelklage gegen den Anbieter eingereicht.
Unser Angebot
Nicht nur bei Formularen für den Rundfunkbeitrag, sondern auch für andere amtliche Dokumente oder Leistungen wie Geburtsurkunden, Führungszeugnisse, Grundbuchauszüge, Kirchenaustritte, Kindergeld- und Nachsendeanträge gibt es Trittbrettfahrer, die ihre zweifelhaften Angebote verkaufen wollen. Wir sammeln Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern und veröffentlichen diese auf unserer Website: ⇒ Mehr erfahren.
Sollten Sie trotzdem in die Kostenfalle getappt sein, können Ihnen unsere Juristinnen und Juristen vielleicht weiterhelfen. Unten finden Sie die Beratungsangebote.