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Pressemitteilung vom 27. Februar 2018

Neuer Online-Service: Keine Angst vor Inkassobriefen mehr

Verbraucherzentralen starten „Inkasso-Check“ zur kostenlosen Überprüfung von Forderungen

Ein neuer Online-Service der Verbraucherzentralen ermöglicht Verbrauchern die kostenlose Überprüfung von Inkassoschreiben. Mit dem „Inkasso-Check“ können Ratsuchende selbst klären, ob eine Forderung berechtigt ist und falls ja, ob die volle Höhe der Kosten fällig ist. Das Online-Tool unter vzhh.de/inkasso-check liefert Nutzern zudem einen für die jeweilige Situation passenden Musterbrief, um unberechtigten Inkassoforderungen zu widersprechen. Für den Service haben die Verbraucherzentralen rechtliches Wissen rund um Inkassoforderungen aufbereitet. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) fördert das innovative Projekt.

Neun Prozent aller Deutschen haben laut Forsa-Umfrage bereits eine oder mehrere Inkassoforderungen erhalten. Umgerechnet sind das 5,8 Millionen Empfänger. „Mit dem Inkasso-Check stellen die Verbraucherzentralen den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein neues Instrument zur Verfügung, das online Sofort-Hilfe und weiterführende Tipps beim Umgang mit Inkassoschreiben bietet. Damit nutzt die Verbraucherinformation innovative digitale Möglichkeiten“, so Gerd Billen, Staatssekretär im BMJV.

Häufig drohen Unternehmen mit der gerichtlichen Durchsetzung von Ansprüchen, unseriöse Firmen gar mit Lohn- und Gehaltspfändung oder Hausbesuch zur Pfändung von Wertsachen. Viele Empfänger fühlen sich dadurch genötigt zu zahlen, obwohl sie die Forderung eigentlich für unberechtigt halten. „Mit dem Inkasso-Check bieten wir Verbrauchern auf unserer Website quasi ein Erste-Hilfe-Kit für den Notfall, das sie schnell zur Hand haben und einfach bedienen können“, so Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg.

Beim „Inkasso-Check“ müssen Ratsuchende, die eine Inkassoforderung erhalten haben, online eine Reihe von Fragen beantworten. Am Ende erhalten sie eine individuelle rechtliche Erstinformation sowie einen eigens generierten Musterbrief, mit dem sie bei Bedarf das Inkassounternehmen anschreiben können. Bleiben nach Nutzung des Tools noch Fragen offen, können Verbraucher sich direkt an die Finanzexperten der Verbraucherzentrale wenden und dort eine unabhängige, persönliche Beratung in Anspruch nehmen.

Der neue Online-Service der Verbraucherzentralen ist zu finden unter www.vzhh.de/inkasso-check.

Die genannten Zahlen wurden im Rahmen einer telefonisch durchgeführten bevölkerungsrepräsentativen Mehrthemenumfrage durch Forsa erhoben. Befragt wurden im Zeitraum vom 22. bis 24. Januar 2018 insgesamt 1.002 deutschsprachige Personen im Alter ab 18 Jahren.

Der „Inkasso-Check“ wurde unter Federführung der Verbraucherzentrale Brandenburg im bundesweiten Projekt „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“, gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, erstellt.

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz fördert Maßnahmen der 16 Verbraucherzentralen im Bereich des wirtschaftlichen Verbraucherschutzes. Aktuelle Themenschwerpunkte sind neben Verbraucherschutz für junge Leute sowie Pflege (Auswirkungen und Umgang mit den neuen Pflege-Gesetzen) auch Verbraucherrechte und Vertragsrecht. Dabei sollen auch neue Instrumente der Verbraucherinformation, wie etwa ein Legal-Tech-Tool zu Inkasso-Schreiben, entwickelt und eingesetzt werden.


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