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Online-Apotheken: Zwei Preise für ein Erkältungsmedikament im selben Shop

Ob Hustensaft oder Nasenspray, Vitamin C oder Erkältungstabletten, gerade jetzt zur Erkältungszeit lohnt sich ein genauer Blick auf die Preise rezeptfreier Produkte. Beim Check von Versandapotheken haben wir unterschiedliche Preise für ein und dasselbe Medikament entdeckt.

Kranke Frau mit Taschentuch am Computer

Das Wichtigste in Kürze

  1. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat erhebliche Preisunterschiede bei rezeptfreien Medikamenten in Online-Apotheken festgestellt.
  2. Vergleichsportale bzw. Preissuchmaschinen bieten signifikante Einsparungen im Vergleich zur direkten Suche in den Shops der Apotheken selbst. Je nach Zugangsweg werden Verbraucherinnen und Verbrauchern höhere oder niedrigere Preise für ein und dasselbe Produkt angezeigt.
  3. Beim Bestellen von Medikamenten sollten Patientinnen und Patienten auf seriöse Versandapotheken mit dem EU-Sicherheitslogo achten und beim Vergleichen von Preisen auch die Versandkosten berücksichtigen.
Stand: 01.12.2023

Wir haben erhebliche Preisunterschiede bei rezeptfreien Medikamenten in ein und denselben Online-Apotheken festgestellt. Demnach können Sie bei Bestellungen, die über Preissuchmaschinen zustande kommen, signifikant sparen. Beim Direktkauf auf der Internetseite der jeweiligen Online-Apotheke sind die Produkte meistens deutlich teurer. Ob Schmerzmittel, Nasenspray, Hustensaft oder Vitaminpräparat, in einer Stichprobe haben wir uns 20 gängige Erkältungsprodukte in 15 Online-Apotheken genauer angeschaut.

Fiebersaft bis zu 66 Prozent teurer im Direktkauf

Der durchschnittliche Preisunterschied zwischen auf Vergleichsportalen gelisteten und direkt im Shop der Online-Apotheke angebotenen Medikamenten betrug 33 Prozent. Insgesamt kosteten die 20 Erkältungsprodukte unserer Stichprobe beim Direktkauf über 50 Euro mehr.

  • Mit 66 Prozent war der Preisaufschlag beim Fiebersaft Ibuflam von Zentiva besonders groß. Für das Produkt waren nach direkter Suche auf zurrose.de 7,19 Euro zu zahlen, beim Zugang über das Vergleichsportal Idealo hingegen nur 4,32 Euro. 
  • 60 Prozent mehr verlangte apodiscounter.de für Schmerztabletten von Ratiopharm, die via Google Shopping 2,99 Euro kosteten, auf der Website der Apotheke direkt aber 4,79 Euro. 
  • 11,58 Euro statt 7,75 Euro wollte die bodfeld-apotheke.com für Boxagrippal Erkältungstabletten im eigenen Online-Shop und damit 49 Prozent mehr als für das Angebot auf Bing Shopping.
  • Vollständige Produktübersicht zu Preisunterschieden bei Erkältungsprodukten in Versandapotheken (2023), PDF zum Download, 2,9 MB

Erkältungsprodukte mit einem Preisaufschlag von mindestens 30 Prozent

Gestaffelter Preisnachlass für ausgewählte Medikamente

Anders als bei verschreibungspflichtigen Medikamenten dürfen Apotheken die Preise bei rezeptfreien Produkten selbst bestimmen. Viele Online-Apotheken buhlen mit Sonderpreisen und Rabatten um neue Kundschaft. Zwar waren 15 der 20 Artikel unserer Stichprobe auch nach einer direkten Suche in der jeweiligen Online-Apotheke mit einem Preisnachlass gekennzeichnet, allerdings fiel dieser geringer aus als auf den Preisvergleichsportalen.

Mit spezieller Software für ihre Online-Shops können Apotheken den Preis für ein und dasselbe Produkt variieren. Besonders preissensible Kundinnen und Kunden, die Vergleichsportale nutzen, bekommen rezeptfreie Medikamente dann zum günstigeren Preis angezeigt. Wird das benötigte Produkt direkt in der Online-Apotheke aufgerufen, ist es in der Regel teurer. Ausschlaggebend für die Höhe des Preises ist der Zugangsweg.

Transparent ist das für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht! Wer vermutet schon, dass es im Shop einer Online-Apotheke verschiedene Preise für ein und dasselbe Produkt gibt.

Keine vollständige Marktübersicht auf Vergleichsportalen

So wie im Falle der überprüften Medikamente können Vergleichsportale grundsätzlich helfen, Geld zu sparen. Eine vollständige Marktübersicht erhalte man über die Preissuchmaschinen jedoch nicht. Möglicherweise ist das Erkältungsmittel in einer anderen, nicht gelisteten Online-Apotheke oder beim Apotheker um die Ecke noch preiswerter. ⇒ Mehr über die Tücken der Vergleichsportale

Unser Rat

Beim Kauf rezeptfreier Produkte im Internet können Sie einiges an Geld sparen. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass Sie nur bei seriösen Versandapotheken bestellen. Diese tragen ein in Europa einheitliches Sicherheitslogo, das ein weißes Kreuz auf grünem Grund zeigt. Behalten Sie auch die Versandkosten im Blick. In manchen Online-Apotheken machen diese die Ersparnis wieder wett.

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