Identität geklaut? Das sollten Sie jetzt tun!
Seien Sie wachsam beim Umgang mit persönlichen Daten im Netz! Immer wieder kommt es zu Identitätsdiebstahl oder Identitätsmissbrauch, der oft hohe Rechnungen nach sich zieht. Dann ist schnelles Handeln gefragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Betrüger nutzen persönliche Daten, um im Netz einzukaufen und Verträge auf Kosten ihrer Opfer zu schließen.
- Kam es zum Identitätsdiebstahl, ist schnelles Handeln gefragt. Betroffene sollten umgehend ihre Bank informieren und Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
- Verbraucherinnen und Verbraucher sollten im Internet besonders vorsichtig sein und Identitätsmissbrauch mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen.
An die Verbraucherzentralen wenden sich immer wieder Ratsuchende, deren Identität missbraucht wurde. Das bedeutet: Kriminelle bestellen unter Verwendung des Namens einer anderen Person und ihrer persönlichen Daten Waren oder Dienstleistungen. Die Betroffenen erhalten dann Rechnungen, Inkassoschreiben oder sogar Mahnbescheide. Mit jeder einzelnen Forderung muss man sich auseinandersetzen, zum Beispiel wenn: in Online-Shops eingekauft, ein Mobilfunkvertrag oder ein Abo für ein teures Online-Dating-Portal abgeschlossen wurde oder Premium-Mail-Konten eingerichtet wurden, Hörbücher oder Software eingekauft, kostenpflichtige Streaming-Dienste gebucht oder Payback-Punkte eingelöst wurden.
Das sollten Sie bei Identitätsmissbrauch tun
Haben Kriminelle bereits Geld von Ihrem Konto abbuchen lassen oder selbst abgebucht, ist Schnelligkeit gefragt.
- Informieren Sie umgehend Ihre Bank oder Sparkasse und lassen Sie Ihre betroffenen Konten und/oder Karten sperren.
- Lassen Sie unberechtigte Abbuchungen – wenn möglich – umgehend von Ihrer Bank, Sparkasse oder Ihrem Kreditkarteninstitut zurückbuchen.
- Stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei – das geht auch online.
- Ändern Sie die Passwörter Ihrer (betroffenen) Accounts.
- Überprüfen Sie Ihre IT-Geräte (Smartphone, Tablet, PC) hinsichtlich installierter Schadsoftware.
- Melden Sie den Identitätsmissbrauch der Schufa und anderen Auskunfteien.
- Reagieren Sie auf die Rechnungen, Zahlungsaufforderungen oder Inkassoschreiben, die Sie bekommen. Sie müssen den Vertragsschluss bestreiten. Um einen, wenn auch letztlich unberechtigten Schufa-Eintrag zu vermeiden, sollten Sie dem Vertragsschluss schriftlich per Einschreiben entgegentreten. Hierfür kann es nützlich sein, eine Kopie der Strafanzeige vorzulegen.
- Gegen einen Mahnbescheid müssen Sie innerhalb von zwei Wochen einen Widerspruch einlegen. So gehen Sie vor.
So können Sie einem Identitätsdiebstahl vorbeugen
Meist bleibt völlig unklar, wie die Täter an die digitalen Identitäten gelangen und in welchem Umfang diese genutzt oder weitergegeben werden. Bekannt ist, dass persönliche Daten mitunter über Smishing, Phishing oder Datenlecks in die Hände von Kriminellen gelangen.
Übermitteln Sie sensible Daten nicht per E-Mail. Verwenden Sie möglichst sichere Passwörter und für jedes Nutzerkonto ein eigenes. Seien Sie misstrauisch, wenn sensible Daten wie Passwörter, PINs, Bankverbindung oder Kreditkartennummern von Ihnen abgefragt werden. Verschlüsseln Sie Ihre Mails, wenn es möglich ist. Diese Vorsichtsmaßnahmen zahlen sich am Ende des Tages aus, denn von einem Identitätsklau werden Sie leider eine ganze Weile etwas haben.