Marktcheck: Finanzwissen und Coachings für Frauen

Anfang Juli 2025 haben wir stichprobenartig Webseiten mit Finanzangeboten für Frauen untersucht, die wir im Internet und via Instagram finden konnten. Gegenstand der Untersuchung waren 22 Anbieterinnen – ihre Dienstleistungen, die damit verbundenen Kosten, die Kostentransparenz und das Geschäftsmodell. Die Inhalte der Angebote haben wir uns dabei nicht angeschaut. Über die Qualität oder das Preis-Leistungs-Verhältnis können wir daher keine Aussagen treffen. Das sind die detaillierten Ergebnisse.

Die überprüften Angebote haben wir in die beiden Bereiche Coaching / Mentoring sowie „Beratung“ und Vertrieb aufgeteilt.

Coaching / Mentoring

Der Bereich Coaching / Mentoring beschäftigt sich mit der Vermittlung von Finanzwissen und Moneymindset. Überwiegend hatten die Anbieterinnen keine Zulassung zur Vermittlung von Finanzprodukten. Das Geschäftsmodell ist das Coaching bzw. Mentoring. Ob es Kooperationen mit Honorarberaterinnen und -beratern oder anderen Vertrieblerinnen oder Vertrieblern gibt, wissen wir nicht.

Zusammenfassung des Ergebnisses im Bereich Coaching / Mentoring

• Sechs Anbieterinnen haben die Kosten ihrer Angebote transparent dargestellt.
• Bei vier Anbieterinnen haben wir nur zu einigen Angeboten die Kosten gefunden. Davon hat eine Anbieterin etwas versteckt mitgeteilt, dass das Hauptangebot – das Mentoring – einen mittleren vierstelligen Betrag kostet. Da die genauen Kosten nicht beziffert sind, haben wir das als fehlende Kostenangabe gewertet.
• Bei fünf Anbieterinnen haben wir keine Angaben zu konkreten Kosten finden können.

Wir wissen nicht, ob und welche Anbieterinnen Kooperationen mit anderen Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern haben. Eine Weitervermittlung im Rahmen des Coachings / Mentoring an Maklerinnen und Makler bzw. Honorarberaterinnen und Honorarberater, können wir nicht ausschließen.

Im Bereich „Beratung“ und Vertrieb haben wir die Anbieterinnen aufgeführt, die eine Erlaubnis nach Gewerbeordnung im Impressum ihrer Webseiten ausgewiesen haben und Produkte vermitteln dürfen. Bei den Angeboten steht überwiegend die „Beratung“ im Mittelpunkt. Aus unserer Sicht handelt es sich bei einem „Beratungs“-Gespräch allerdings um ein Verkaufsgespräch. Nur wenn die Anbieterinnen die Verbraucherinnen zu einem Vertragsschluss bewegen, verdienen sie Geld (Provisionen). Da es aus unserer Sicht keine echte Beratung gibt, haben wir die Beratung in Anführungszeichen („“) gesetzt.

Zusammenfassung des Ergebnisses im Bereich „Beratung“ und Vertrieb

Die Anbieterinnen aus diesem Bereich weisen überwiegend nicht ausdrücklich auf ihr Geschäftsmodell hin. Insgesamt haben wir sieben Anbieterinnen aufgeführt, wobei die FinanzfachFrauen e.V. nur an andere Anbieterinnen vermitteln. Wir haben stichprobenartig einige Zulassungen von den vermittelten Anbieterinnen angesehen.

• Aufgrund der Zulassungen ist davon auszugehen, dass sechs Anbieterinnen im Bereich „Beratung“ und Vertrieb überwiegend über Provisionen ihr Geld verdienen.
• Eine Anbieterin weist die Kosten für die Angebote konkret aus. Ob eine Vermittlung darüber hinaus stattfindet, ist nicht ersichtlich.
• Eine Anbieterin hat eine Zulassung als Versicherungsberaterin. In diesem Bereich würde ein Honorar fällig werden.
• Fünf Anbieterinnen dürfen Versicherungen und Finanzanlagen (u.a. Fonds) vermitteln, davon ist eine Anbieterin nur auf Versicherungen beschränkt, eine andere nur auf Finanzanlagen.

Zulassungen

• § 34d Abs. 1 GewO: Versicherungsmaklerin
• § 34d Abs. 2 GewO: Versicherungsberaterin
• § 34f Abs.1 S.1 GewO: Finanzanlagenvermittlerin
• § 34h Abs. 1 GewO: Honorar-Finanzanlageberaterin
• § 34i GewO: Immobiliendarlehensvermittlerin