Achtung, falsche Verbraucherschützer am Telefon!
Dubiose Geschäftemacher geben sich immer wieder als Mitarbeitende der Verbraucherzentrale Hamburg aus. Sie verwenden unseren Namen, um Vertrauen zu gewinnen und Menschen Geld oder persönliche Daten zu klauen. Die Maschen sind vielfältig. Seien Sie vorsichtig!
Das Wichtigste in Kürze
- Betrüger geben sich am Telefon als Verbraucherschützer aus, um den Angerufenen Geld oder persönliche Daten zu stehlen.
- Die Verbraucherzentrale Hamburg kontaktiert weder unaufgefordert jemanden noch versucht sie am Telefon, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen.
- Grundsätzlich ist es ratsam, sich nicht auf am Telefon oder per E-Mail unterbreitete Angebote einzulassen.
Betrügern sind alle Mittel recht: Sie unterbreiten verlockende Angebote, versprechen große Gewinne oder bieten Hilfe in vermeintlichen Rechtsstreitigkeiten an. Alles nur, um an Geld oder persönliche Daten zu gelangen. Dabei lassen sich die unseriösen Geschäftemacher immer wieder andere Tricks einfallen. Hin und wieder nutzen sie auch den Namen der Verbraucherzentrale Hamburg. Von diesen Maschen sollten Sie sich nicht aufs Glatteis führen lassen:
Austragen aus Lotterievertrag
Eine Verbraucherin teilte uns mit, man habe sie in unserem Namen (mit Hamburger Vorwahl) angerufen, um sie aus einem Lotterievertrag auszutragen. Sie hätte angeblich bei einem Gewinnspiel, eine für mehrere Monate kostenlose Lotterie-Teilnahme gewonnen und diese würde nun enden. Ab sofort müsse sie 70 Euro pro Monat zahlen, wenn sie sich nicht austragen lasse. Hierfür sei die IBAN ihres Kontos erforderlich. Als sich die Angerufene weigerte, diese sensiblen Daten preiszugeben, erklärt man ihr, dass sie eine Rechnung mit einer Zahlungsaufforderung erhalten würde und ein Inkassoverfahren drohe, sollte sie die Summe nicht begleichen.
Tipp: Die Verbraucherzentrale ist nicht im Lotto-Geschäft aktiv und nimmt auch keine Austragungen aus Lotterieverträgen vor. Seien Sie stets vorsichtig, wenn man Sie nach sensiblen Daten wie Ihrer Kontoverbindung fragt. Diese Informationen können schnell von Betrügern missbraucht werden.
Hilfe bei Kryptowährungen
Eine Verbraucherin teilte uns mit, dass man sie angerufen habe – vermeintlich im Auftrag der Verbraucherzentrale Hamburg. Angeblich wurde vor zwei Jahren eine Kryptobank von Hackern geknackt, bei der ihre Mutter, die zwischenzeitlich verstorben ist, Geld angelegt hätte. Die Verbraucherzentrale würde nun nach und nach alle Geschädigten anrufen, damit diese die ihnen zustehenden Gewinne erhalten.
Tipp: Verbraucherzentralen rufen Sie nicht an, damit Sie Gewinne aus Ihrer Geldanlage erhalten. Wir beraten Verbraucherinnen und Verbraucher zwar hinsichtlich ihrer privaten Finanzen, kümmern uns aber nicht direkt um Geldgeschäfte. Solche Betrüger nutzen unseren Namen, um an Ihre Daten zu gelangen. Seien Sie misstrauisch, geben Sie Fremden niemals Zugriff auf Ihren Computer und vor allem keine persönlichen Informationen preis.
Umfrage zur Pflegebedürftigkeit
Ein Verbraucher berichtete uns von einem Anrufer, der sich als Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Hamburg vorstellte und vorgab, eine Umfrage zur Pflegebedürftigkeit durchzuführen. Der Verbraucher teilte dem Anrufer einige Auskünfte mit, wurde aber misstrauisch, als der vermeintliche Verbraucherschützer ihm plötzlich ein „unverbindliches Angebot“ machte.
Tipp: Echte Verbraucherschützer kontaktieren Sie nicht, um Beratungen oder andere Dienstleistungen zu bewerben oder anzubieten. Lassen Sie sich weder auf am Telefon noch per E-Mail unterbreitete Angebote ein. Meist bleibt die versprochene Leistung aus, das gezahlte Geld ist verloren und Ihre persönlichen Daten sind in den falschen Händen.
Angebliche Gewinnspiele
Das Abfischen von Daten ist auch das Ziel einer weiteren Masche, von der eine Verbraucherin berichtete. Diese erhielt mehrere Anrufe, in denen sich ihr Gesprächspartner als Mitarbeiter unserer Verbraucherzentrale vorstellte und die Betroffene aufforderte, eine Zahl zwischen eins und zehn zu nennen. Mit der richtigen Zahl könne sie das Überraschungspaket einer Verlosung gewinnen, an der sie laut des angeblichen Verbraucherschützers zuvor teilgenommen hatte. Die Verbraucherin beendete das Gespräch und informierte uns.
Tipp: Oft verlangen die Betrüger persönlichen Daten oder sogar eine Kontoverbindung, damit versprochene Gewinne zugestellt werden. Doch diese Informationen sollten Sie keinesfalls preisgeben. Werden Sie aufgefordert, vorab sogar noch einen Geldbetrag an einen unbekannten Empfänger zu überwiesen, legen Sie umgehend auf.
Zwangsvollstreckung über 9.800 Euro
Ein dritter Verbraucher berichtete von einem Anrufer, der sich als „Herr Kahn von der Verbraucherzentrale Hamburg“ vorstellte und den Betroffenen darüber informierte, dass gegen ihn eine Zwangsvollstreckung in Höhe von 9.800 Euro vorliegen würde. Diese hätte der Anbieter eines Gewinnspiels gegen ihn erwirkt. Der Betrüger teilte dem Verbraucher die Telefonnummer eines Rechtsanwalts mit, der angeblich kostenlos helfen könne, die Zwangsvollstreckung zu stoppen. Statt den empfohlenen Rechtsanwalt zu kontaktieren, meldete sich der Verbraucher bei uns.
Tipp: Wenn Sie auf einen betrügerischen Anruf reingefallen sind, sollten Sie auf jeden Fall Strafanzeige erstatten. Das ist beispielsweise in Hamburg auch online möglich. Notieren Sie sich zudem die Nummer des Anrufers und informieren Sie die Bundesnetzagentur.
Sicherheitsleck beim Versicherer?
Eine Verbraucherin erhielt einen Anruf von einem Mann, der sich als Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Hamburg ausgab. Dieser empfahl ihr, ihre Lebensversicherung bei der Württembergische Lebensversicherung AG zu kündigen, um Kosten einzusparen. Die Frau lehnte ab, erkundigte sich aber im Anschluss bei der Württembergischen, warum der Verbraucherzentrale ihre Versicherungsdaten vorliegen. Laut Aussage der Verbraucherin habe es ein Datenleck beim Versicherer gegeben, durch das persönliche Daten von Kundinnen und Kundin an Dritte weitergegeben worden wären.
Kosten für Gewinnspiele
Eine Verbraucherin berichtete uns von einem Anruf im Namen der Verbraucherzentrale Hamburg. In diesem Telefonat wurde ihr mitgeteilt, dass sie unwissend ein Gewinnspiel über zwölf Monate im Internet abgeschlossen habe. Die Kosten könne sie allerdings umgehen, indem sie drei Monate lange an die Verbraucherzentrale Geld zahle.
Phishing-Mails mit Schadsoftware
Betrüger geben sich als Mitarbeitende der Verbraucherzentrale aus, um etwa an die Bankverbindung eines Opfers zu gelangen. Dafür verschicken die Gauner Phishing-Mails oder rufen Verbraucherinnen und Verbraucher zu Hause an. Betroffene sollten wachsam sein, den Anruf beenden und niemals sensible Daten am Telefon preisgeben.
Tipp: Öffnen Sie nicht die Anhänge der verschickten Mails. Es besteht die Gefahr, dass Schadsoftware auf Ihr Gerät geladen wird. Mit dieser Schadsoftware können die Betrüger dann im schlimmsten Fall sensible Daten wie etwa die Bankverbindung auf dem infizierten Smartphone, Laptop oder PC auslesen. Die Verbraucherzentrale ruft Sie weder ungefragt an, noch schickt Sie Ihnen unaufgefordert eine Mail.
Danke für Ihren Hinweis!
Kommt Ihnen eine dieser Maschen bekannt vor? Hat Sie auch schonmal angeblich die Verbraucherzentrale Hamburg angerufen und Ihnen ein seltsames Angebot gemacht. Dann geben Sie uns bitte Bescheid. Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit. Mit Ihrer Hilfe können wir andere vor den Tricks der Betrüger warnen. Danke!