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Taschenspielertrick mit Markenjoghurts bei Discountern

Stand: 12.06.2017

Viele Joghurtsorten der bekannten Marken „Landliebe“ und „Almighurt“ gab es bisher als Großpackung quasi nur in 500 Gramm Gläsern. Das war auch gut so: eine bekannte und verlässliche Menge in umweltfreundlicher Mehrwegverpackung. Versuchen jetzt Discounter Hand in Hand mit den Herstellern die Verbraucher mit scheinbar günstigeren Angeboten in wenig umweltfreundlichen Einwegpackungen über den Tisch zu ziehen?

Neues Produkt Nr. 1: Landliebe Fruchtjoghurt im Plastikbecher bei Penny

In der Größe ähnelt der Landliebe Fruchtjoghurt von Friesland Campina im Plastikbecher den bekannten Mehrweggläsern dieser Marke. Die Rezepturen unterscheiden sich nicht. Scheinbar sind diese neuen Verpackungen auch noch günstiger: 1,35 Euro für den Becher statt 1,49 Euro, dem üblichen Preis im Supermarkt. Doch das ist ein Trugschluss, denn er enthält nur 450 statt 500 Gramm, so dass der Grundpreis für beide Produkte quasi identisch ist. Und es fällt deutlich mehr Müll an als bei Mehrweggläsern. Darüber hinaus kann dieser Plastikbecher nicht so gut wieder verschlossen werden, wie das Glas mit dem Drehverschluss.

Gut zu wissen

Markenlebensmittel sind bisher die Domäne der Supermärkte wie etwa Rewe oder Edeka. Diese wollen nicht, dass Markenprodukte im größeren Umfang auch bei Discountern im Regal stehen und selbstverständlich nicht zu einem günstigeren Preis. Für Markenhersteller kann sich eine Platzierung bei Discountern rechnen, weil dadurch deutlich mehr Ware verkauft wird. Markenhersteller versuchen die Zwickmühle zu umgehen, indem sie Discountern teilweise Sondergrößen anbieten, um die Vergleichbarkeit zu erschweren. Damit wollen sie Strafaktionen der Supermärkte verhindern.

Neues Produkt Nr. 2: Almighurt Joghurt im Einwegglas bei Netto Markendiscount

Netto Markendiscount bietet von Ehrmann unter der Marke Almighurt zwar Gläser mit Jogurt an, aber in einem Einwegglas mit nur 470 Gramm Inhalt. Das dürfte nur treuen Kunden auf den ersten Blick ersichtlich sein, weil die Aufmachung dem Mehrwegglas sehr ähnlich und die Rezeptur identisch ist. Scheinbar bei gleichem Preis von 1,49 Euro wie in vielen Supermärkten entpuppt sich das Angebot auf den zweiten Blick durch die geringere Füllmenge um 6,4 Prozent teurer. Einweggläser sind ökologisch betrachtet aufgrund ihres hohen Energieaufwandes bei der Herstellung weniger vorteilhaft als Mehrweggläser. Diese haben durch die Mehrfachbenutzung eine bessere Ökobilanz.

Unser Fazit

Diese Pseudo-Angebote aus dem Discounter braucht niemand. Als hätten wir nicht schon genug Plastikmüll und Einwegverpackungen! Hersteller und Discounter wollen Verbraucher damit offenbar nur verwirren. Ein Mehrwert für Verbraucher ist nicht erkennbar. Denn die Joghurts aus dem Discounter sind nicht preiswerter - im Gegenteil teilweise sogar teurer - und haben eine deutlich schlechtere Ökobilanz. Warum nicht auch die Mehrweggläser bei den Discountern angeboten werden, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar.

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