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Mehr Wasser, weniger Saft – zum selben Preis

Stand: 27.03.2015

Auf dem Etikett der Schauseite von „hohes C Naturelle“ steht wie bisher „Stilles Mineralwasser und reiner Saft“. Eckes Granini bietet unter dieser Marke drei Sorten „Apfel-Kirsche“, „Apfel-Zitrone“, „Apfel-Maracuja“ an. Doch wer ins Kleingedruckte der Zutatenliste auf der Rückseite schaut, bemerkt, dass plötzlich 5% weniger Fruchtsaft – statt 50 % nur noch 45 % - drin ist. Das sind bei der angebotenen 1,5 Liter Flasche genau 75 ml - ein knappes halbes Glas - Mineralwasser statt Fruchtsaft. Verkauft die Firma 1.000.000 Flaschen würde den Verbrauchern 75.000 Liter Fruchtsaft vorenthalten werden! Besonders krass fällt die Reduzierung des Kirschsaftanteils bei der Sorte „Apfel-Kirsche“ aus: statt des schon geringen Anteils von nur 6 % Kirschsaft, sind in der neuen Flasche nur noch 3 % drin – also 50 % weniger.

Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ trotz Fruchtzucker

Zusätzlich prangt noch der Hinweis "Ohne Zuckerzsatz" auf dem neuen Etikett, obwohl in diesem Getränk Zucker über die Fruchtsäfte vohanden ist. Eine Ergänzung "Getränk enthält von Natur aus Zucker" wäre sicher sinnvoll. Der Gesamtzuckergehalt hat sich der (etwas mehr als 5%) gegenüber dem alten Produkt praktisch nicht reduziert.

Begründung zur Saftreduzierung abenteuerlich

Einige Verbraucher haben sich über dieses „Verdünnen“ des Saftanteils bei uns beschwert. Die Begründung der Firma zur Fruchtsaftreduzierung ist dagegen abenteuerlich. Eckes Granini schiebt es - auf Anfrage der Verbraucherzentrale Hamburg - auf das Einwegpfand. Man wolle jetzt das Getränkesortiment mit Pfand anbieten, deshalb habe man den Fruchtgehalt senken müssen. 

Tatsächlich handelt es sich bei der alten Flasche formal um einen "Fruchtnektar", der den Mindestsaftanteil von 50 % gerade so erfüllt. Das hat die Firma damals - so vermuten wir – ganz bewusst gemacht, um den Einwegpfand - Fruchtnektare sind befreit - zu umgehen. Rein formal würde es aber jetzt genügen 0,1 % weniger Fruchtsaft abzufüllen, weil dann die Vorgaben für einen Apfel-Fruchtnektar (mind. 50 % Fruchtsaftanteil) nicht mehr erfüllt wären und dieses Getränk dann mit Einwegpfand belegt werden würde. Es sind aber 5 % geworden. Ein Schelm, der dabei Böses denkt.

Unser Fazit

Bepfandung ist sicherlich unter dem Umweltaspekt das kleinere Übel als gar keine Rücknahme der Plastikflaschen – als Begründung für eine Fruchtsaftreduzierung von 5 Prozent und damit auch für eine indirekte Preiserhöhung ist sie gänzlich ungeeignet.

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