Finanzangebote für Frauen: Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor Intransparenz
Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert die mangelhafte Kostentransparenz vieler Anbieterinnen von Finanzcoachings für Frauen. Aus Sicht der Verbraucherschützer lassen sich Kostenangaben auf den Internetseiten der Anbieterinnen häufig nur schwer oder mitunter gar nicht finden. Außerdem bemängelt die Verbraucherzentrale, dass Anbieterinnen das Geschäftsmodell hinter ihren Beratungsangeboten oft nicht frühzeitig oder transparent genug kommunizieren. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat in einem Marktcheck die Internetseiten von 22 Anbieterinnen von Finanzdienstleistungen für Frauen untersucht.
Bei neun von 15 geprüften Internetseiten aus dem Teilbereich Coaching/Mentoring konnten die Verbraucherschützer keine oder keine vollständigen Angaben zu den Kosten finden. Die Verbraucherzentrale rät Frauen dazu, nur Angebote wahrzunehmen, deren Kosten eindeutig genannt und nachzuvollziehen sind. „Haben Frauen den Eindruck, dass Kosten verschleiert oder versteckt werden, sollten sie die Finger von diesen Angeboten lassen. Ein seriöses Coaching-Angebot geht immer mit Kostentransparenz einher“, so Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Bei rund einem Drittel der Internetseiten sind im Impressum Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlerinnen als Verantwortliche genannt. „Die von uns untersuchten Vermittlerinnen verdienen ihr Geld mit Provisionen, die beim Verkauf von Finanzprodukten fließen“, so Klug. Für alle Angebote gilt: „Kostenlose Angebote zum Beratungsgespräch oder kostenlosen Seminar dienen lediglich als Türöffner oder Köder für das eigentliche Produkt: kostenpflichtige Coachings oder Finanzprodukte. Diese sind oft nicht bedarfsgerecht, überteuert oder provisionsgetrieben“, so Klug weiter.
Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert, dass Vermittlerinnen und Vermittler von Finanzprodukten in ihrer Social-Media-Biografie auf ihren Vermittlerstatus hinweisen müssen. Sandra Klug: „Nur wenn das Geschäftsmodell einer Anbieterin oder eines Anbieters bereits vor der Kontaktaufnahme klar zu erkennen ist, können Verbraucherinnen und Verbraucher die dahinterstehenden Interessen richtig einschätzen.“
Hinweis: Gegenstand des Marktchecks waren lediglich die Kostentransparenz und das Geschäftsmodell der Anbieterinnen, nicht die Qualität der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen.
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