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Pressemitteilung vom 18. März 2021

Kennzeichnung zum Kükentöten nicht das Gelbe vom Ei

Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz

Jährlich werden rund 45 Millionen männliche Küken in Deutschland getötet, weil Hähne der Legehennenrassen nicht für die Mast geeignet sind. Das Töten soll ab 2022 verboten werden. Bereits heute sind Eier mit Hinweisen wie „ohne Kükentöten“ auf dem Karton im Handel erhältlich. Laut einer von den Verbraucherzentralen in Auftrag gegebenen repräsentativen GfK-Umfrage können Verbraucherinnen und Verbraucher die Label jedoch nicht immer richtig einordnen. Die Mehrheit der Befragten möchte besser darüber informiert werden, wie das Kükentöten im Rahmen der Eierproduktion vermieden wird.

„Was genau sich hinter den Hinweisen zum Kükentöten auf Eierkartons verbirgt, ist vielen Menschen leider nicht klar“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Bei der Vorlage von vier verschiedenen Eierpackungen mit Labeln wussten zwar 71 beziehungsweise 68 Prozent der insgesamt 1.003 befragten Personen, das sich hinter den Initiativen Huhn & Hahn sowie Hähnlein die Aufzucht männlicher Küken verbirgt. Ein anderes Bild ergab sich bei den Beispielen Bruderhahn-Patenschaft (Dein Landei) und Ohne Kükentöten (Respeggt): 56 beziehungsweise 30 Prozent hatten keine Vorstellung, wofür die Auslobung steht. Fast die Hälfte (46 Prozent) vermutete sogar, dass bei Respeggt die Brüderhähne aufgezogen würden. Das ist jedoch nicht der Fall.

Bruderhähne können trotz ihres geringen Fleischansatzes aufgezogen werden. Mehrkosten gleichen Produktionsbetriebe aus, indem sie die Eier der Schwesterhennen mit einem Preisaufschlag anbieten. Eine andere Methode ist wie bei Respeggt die Geschlechtsbestimmung im Brutei und das anschließende Aussortieren der Eier mit männlichen Embryonen. 73 Prozent der Umfrageteilnehmer forderten, dass zusätzlich zur Angabe „ohne Kükentöten“ die Methode genannt wird, mit der der Kükentod vermieden wird oder darüber hinaus sogar noch eine Erläuterung des Verfahrens bereits auf oder in der Verpackung steht.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die aktuellen Kennzeichnungen nicht das Gelbe vom Ei sind“, sagt Valet. „Wir erwarten mehr Transparenz seitens der Anbieter. Neben der eingesetzten Methode sollte auch erläutert werden, wie und wo die männlichen Tiere gegebenenfalls aufgezogen werden.“

Weitere Infos zum Thema sind veröffentlicht auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg unter: www.vzhh.de/kuekentoeten


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