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Pressemitteilung vom 5. Dezember 2025

PKV-Beiträge steigen – Tarifoptimierer locken mit einfacher Lösung

Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor teuren Fallstricken beim Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung

Viele Menschen mit einer privaten Krankenversicherung haben in den vergangenen Wochen Beitragserhöhungen für das kommende Jahr erhalten. Entsprechend steigt die Zahl derjenigen, die nach Wegen  suchen, ihre monatliche Belastung zu senken. Sogenannte Tarifoptimierer werben damit, schnell einen günstigeren Tarif zu finden. Doch was auf den ersten Blick wie eine einfache  Lösung wirkt, kann für Verbraucherinnen und Verbraucher erhebliche Nachteile haben. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät deshalb zur Vorsicht und empfiehlt, die Angebote sehr kritisch zu prüfen.

Provisionen setzen falsche Anreize

Tarifoptimierer versprechen häufig beachtliche Beitragsersparnisse. Ihr Geschäftsmodell basiert auf erfolgsabhängigen Honoraren. Je größer die vermeintliche monatliche Einsparung, desto höher die Provision. Das klingt zunächst attraktiv, schafft aber Fehlanreize: Zu oft werden Tarife empfohlen, die zwar die Prämie deutlich senken, aber Versicherten langfristig nicht die beste Absicherung bieten.

„Der Wechsel in einen maximal günstigeren Tarif mag kurzfristig attraktiv erscheinen, doch es besteht die Gefahr, dass Versicherte zu einem Wechsel verleitet werden, der auf lange Sicht nicht zu ihnen passt und sie am Ende sogar mehr Geld kostet“, sagt Dr. Jochen Sunken von der Verbraucherzentrale Hamburg. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht von großen Einsparversprechen blenden lassen. 

Beitragsersparnis häufig auch ohne Leistungseinschränkungen möglich

Zu oft werde übersehen,  dass Tarife mit sehr niedrigen Prämien hohe Selbstbehalte oder eingeschränkte Leistungen beinhalten können. Manche Tarife erstatten nur den Regelhöchstsatz der Gebührenordnungen, obwohl viele Ärztinnen und Ärzte höhere Beträge abrechnen dürfen. Andere Tarife verlangen Selbstbehalte von über tausend Euro pro Jahr. Das kann dazu führen, dass Versicherte trotz niedriger Monatsprämie am Ende deutlich mehr zahlen als zuvor. 

„Die sprichwörtliche Einflugschneise bei der Wahl eines neuen PKV-Tarifs sollten auch die Leistungen sein, nicht ausschließlich der Preis“, so Sunken. „Der Rückschluss, dass Beitragsersparnisse immer mit Leistungseinschränkungen verbunden sein müssen, ist nicht unbedingt richtig. Unserer langjährigen Erfahrung nach schafft man es in vielen Fällen, Beitragsersparnisse ohne Leistungseinbußen durch einen Tarifwechsel zu erreichen, aber ohne die erwähnten Nachteile.“

Gut prüfen, bevor man wechselt

Angesichts steigender PKV-Beiträge ist es nachvollziehbar, dass viele Versicherte nach Entlastung suchen. Ein Tarifwechsel innerhalb derselben Versicherung ist grundsätzlich möglich, allerdings nur sinnvoll, wenn Leistungen und Eigenanteile zur persönlichen Situation passen, so Sunken.  Die Angebote vieler Tarifoptimierer würden diesen wichtigen Punkt nicht ausreichend berücksichtigen. Unabhängige Beratung kann helfen, Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Hinweis: Mehr Informationen zum Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung sind zu finden auf der Website der Verbraucherzentrale Hamburg unter: www.vzhh.de/pkv-tarifwechsel


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