Zum Semesterstart: Verbraucherzentrale warnt vor überteuerten Nachsendediensten
Neues Semester, neue Uni, neue Adresse: Viele Studierende beantragen jetzt einen Nachsendeauftrag für ihre Post, doch im Netz lauern teure Fallen. Webseiten von Drittanbietern wirken auf den ersten Blick seriös, entpuppen sich jedoch als kostspielige Angebote. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt: Studierende sollten besonders aufmerksam sein und ihren Nachsendeauftrag direkt bei der Deutschen Post stellen.
Große Preisunterschiede – bis zu viermal teurer
Ein Beispiel zeigt die enorme Preisspanne: Während die Deutsche Post für einen Nachsendeauftrag über sechs Monate 31,90 Euro verlangt, kostet derselbe Service bei nachsendung-post.de stolze 129,90 Euro. „Das sind fast 100 Euro Unterschied – Geld, das gerade Studierende in ihrem Alltag dringend für Miete, Lebensmittel oder Studienmaterialien brauchen“, erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Der Anbieter mit Sitz in Dubai steht in keiner Verbindung zur Deutschen Post, nutzt aber ein ähnliches Design, um Seriosität vorzutäuschen.
Weitere teure Anbieter im Netz
Neben nachsendung-post.de betreiben verschiedene Firmen ähnliche Portale, die ebenfalls deutlich höhere Preise verlangen als die Deutsche Post. So kostet ein Nachsendeauftrag bei nachsendeauftrag-direkt.com 129,90 Euro für sechs Monate, bei nachsenden.info rund 127 Euro für denselben Zeitraum. Auch nachsendeauftrag-buchen.de berechnet 129,90 Euro für ein halbes Jahr, während nachsendezentrale.de mit 77,94 Euro für sechs Monate und 95,88 Euro für zwölf Monate vergleichsweise günstig wirkt, aber immer noch deutlich über den Preisen der Deutschen Post liegt.
„Tatsächlich leiten die Betreiber der Portale die eingegebenen Daten lediglich an die Deutsche Post weiter. Für diese Weiterleitung verlangen die Drittanbieter jedoch ein Vielfaches des Originalpreises“, erläutert Rehberg. Ob sich ein überteuerter Vertrag widerrufen lässt, sollte im Einzelfall juristisch geprüft werden, rät die Verbraucherschützerin.
Mehr Infos zum Thema, das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale sowie Tipps, um derartige Kostenfallen zu vermeiden, sind zu finden auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg unter: www.vzhh.de/nachsendeauftrag.
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