Tarifwechsel nach Beitragserhöhung für private Krankenversicherung

Der Branchenprimus Debeka hat angekündigt, die Beiträge für private Krankenversicherungen (PKV) zum 1. Januar 2021 im Durchschnitt um 17,6 Prozent zu erhöhen. Weitere Versicherer dürften folgen. Mit einem Tarifwechsel können Betroffene möglicherweise Kosten senken, informiert die Patientenberatung der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Verbraucherschützer unterstützen Versicherte mit einem unabhängigen Tarifvergleich.

Das Recht auf einen Tarifwechsel haben Verbraucher sowohl in einer Vollkostenversicherung als auch in einer Zusatzversicherung. Beim Tarifwechsel innerhalb der bestehenden Versicherung bleiben die Rechte aus dem alten Vertrag und die Altersrückstellungen erhalten. Das Alter und der Gesundheitszustand dürfen bei der Bemessung der Prämie nur berücksichtigt werden, wenn Mehrleistungen vereinbart werden oder der Selbstbehalt reduziert werden soll. Sieht der neue Tarif keine höheren oder umfassenderen Leistungen vor als der vorherige, darf die Versicherung weder einen Risikozuschlag noch eine neue Gesundheitsprüfung verlangen. Dasselbe gilt, wenn mögliche Mehrleistungen des neuen Tarifs vertraglich ausgeschlossen werden.

„Wenden sich Verbraucher mit ihrem Anliegen, den Tarif zu wechseln, an ihre Versicherung, stoßen sie oft auf taube Ohren“, berichtet Dr. Jochen Sunken von der Verbraucherzentrale Hamburg. Doch Versicherte haben das Recht, von einem teuren Tarif in einen preisgünstigeren mit gleichen Leistungen zu wechseln. „Wer abgewimmelt wird, sollte hartnäckig bleiben!“, rät Sunken.

Die Verbraucherzentrale Hamburg stellt zur Einholung von Angeboten beim Krankenversicherer einen kostenlosen Musterbrief zur Verfügung und bietet eine unabhängige, computergestützte Beratung an. Unter der Rufnummer (040) 24832-130 können Ratsuchende einen Termin vereinbaren.

Weitere Informationen sind veröffentlicht auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg: www.vzhh.de/pkv-tarifwechsel