Versicherungsschutz prüfen – mit dem neuen Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen
Verbraucherinnen und Verbraucher wissen häufig nicht, welche Versicherungen sie wirklich benötigen und auf welche Verträge sie verzichten können. Orientierung bietet der neue, kostenlose Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen. Das Online-Tool zeigt schnell und übersichtlich, wo wichtige Absicherungen fehlen und welche Policen möglicherweise überflüssig sind. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen bestätigt den großen Bedarf an einer solchen Entscheidungshilfe.
Existenzielle Risiken häufig nicht abgesichert
Fast jede zweite befragte Person (47 Prozent) empfindet das Angebot an Versicherungen als unübersichtlich. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass ausgerechnet wichtige Policen häufig nicht abgeschlossen werden. So verfügen 13 Prozent der Teilnehmenden über keine private Haftpflichtversicherung und 67 Prozent der Berufstätigen haben keine Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit.
Versicherungs-Check bringt Klarheit in den Versicherungsordner
Der Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen stuft gängige Versicherungsprodukte in Abhängigkeit von der jeweiligen Lebenssituation nach ihrer Relevanz ein. „Er zeigt, wo wichtige Policen fehlen könnten, und hilft so, den eigenen Schutz sinnvoll zu sortieren“, erklärt Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg. Existenzbedrohende Risiken sollten nach Auffassung der Verbraucherzentrale immer abgesichert werden. „Eine Haftpflichtversicherung hat absolute Priorität, und eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ist für alle sinnvoll, die auf ihr Einkommen angewiesen sind.“
Kapitalbildende Versicherungen werden überschätzt
Für besonders wichtig halten die Befragten kapitalbildende Versicherungen, wie etwa private Rentenversicherungen (50 Prozent), Kapitallebensversicherungen (24 Prozent) oder Sterbegeldversicherungen (20 Prozent). „Dabei sind diese Produkte in der Regel überflüssig, auch wenn sie von den Versicherungsgesellschaften stark beworben werden. Zudem sind die Verträge oft teuer, unflexibel und intransparent“, so Klug. Auch hier kann der Versicherungs-Check helfen, sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
Versicherungsschutz alle zwei bis drei Jahre überprüfen
Laut eigenen Angaben kümmert sich die Mehrheit der Befragten regelmäßig um ihren Versicherungsschutz und schätzt unabhängige Informationen. Der Versicherungs-Check erleichtert diese Überprüfung ab sofort. „Wir raten, Versicherungen alle zwei bis drei Jahre unter die Lupe zu nehmen – und zusätzlich immer dann, wenn sich die Lebensumstände ändern, etwa durch Umzug, Heirat, Familienzuwachs, Scheidung oder Renteneintritt“, empfiehlt Verbraucherschützerin Klug. Wer überflüssige Verträge anpasst oder kündigt, kann oft spürbar Geld sparen.
Hinweis: Das neue Online-Tool für den Versicherungs-Check ist auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg abrufbar: www.vzhh.de/versicherungs-check.
Der Versicherungs-Check der Verbraucherzentralen und die repräsentative Umfrage wurden im Rahmen des Projektes „Wirtschaftlicher Verbraucherschutz“ entwickelt und durchgeführt und vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert.
Zum Hintergrund der Umfrage: Das Marktforschungsunternehmen infas quo GmbH befragte zwischen dem 23. und 27. Oktober 2025 online bundesweit 1.110 in Privathaushalten lebende, deutschsprachige Personen von 18 bis 69 Jahren.
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