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Seniorenkredite: So lässt sich die eigene Immobilie im Alter nutzen

Viele Menschen im Ruhestand besitzen eine abbezahlte Immobilie, haben aber nur begrenztes Einkommen oder Vermögen zur Verfügung. Ein sogenannter Seniorenkredit bietet die Möglichkeit, Kapital aus dem Immobilienwert zu nutzen – ohne monatliche Tilgung. Wir zeigen, wie das Modell funktioniert, welche Vor- und Nachteile es hat und worauf Sie achten sollten.

Ehepaar im Garten mit Schlüssel in der Hand

Das Wichtigste in Kürze

  1. Seniorenkredite sind spezielle Immobilienkredite für ältere Menschen, bei denen keine laufende Tilgung erforderlich ist. Hierfür muss die Immobilie in der Regel schuldenfrei sein.
  2. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt meist am Ende der Laufzeit, häufig durch den Verkauf der Immobilie.
  3. Die finanzielle Belastung ist geringer als bei klassischen Krediten. Es fallen nur Zinsen an, keine Tilgungen.
  4. Wenn die Immobilie weiter behalten werden soll, kann eine Anschlussfinanzierung nötig werden.
  5. Die Verbraucherzentrale Hamburg berät unabhängig zu Seniorenkrediten und Alternativen.
Stand: 07.11.2025

Im Laufe des Lebens verändert sich der finanzielle Bedarf – besonders im Ruhestand. Sei es für notwendige Umbauten, gesundheitliche Versorgung, energetische Sanierungen oder um Kinder und Enkel zu unterstützen: Viele ältere Menschen benötigen zusätzliches Kapital, möchten ihre Immobilie aber nicht verkaufen. Ein Seniorenkredit kann hier eine passende Lösung sein.

Was ist ein Seniorenkredit?

Ein Seniorenkredit ist eine besondere Form des Immobilienkredits für ältere Menschen. Statt monatlich Tilgung und Zinsen zu zahlen, leisten Kreditnehmende nur die Zinszahlungen. Die eigentliche Kreditsumme wird erst am Laufzeitende zurückgezahlt, meist durch den Verkauf des Hauses oder der Eigentumswohnung.

Klassischer Immobilienkredit 
(Annuitätendarlehen)
Seniorenkredit
Monatliche Tilgung + ZinsenNur Zinszahlungen
Kredit wird über die Zeit abbezahltRückzahlung in einer Summe am Ende
Hohe AnfangsbelastungGeringe monatliche Belastung

Wie funktioniert ein Seniorenkredit?

Bei einem Seniorenkredit dient Ihre Immobilie als Sicherheit für das Darlehen. Der mögliche Kreditbetrag liegt in der Regel bei 40 bis 50 Prozent des aktuellen Immobilienwerts. Wird das Darlehen für eine energetische Sanierung oder wertsteigernde Maßnahmen verwendet, kann sich das positiv auf die Kreditvergabe auswirken.

Die Auszahlung des Seniorenkredits erfolgt einmalig als Gesamtbetrag – nicht in monatlichen Raten. Die Laufzeit kann individuell vereinbart werden, teilweise sogar für einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren. Eine Tilgung während der Laufzeit ist nicht vorgesehen. Stattdessen erfolgt die Rückzahlung am Ende der Laufzeit, meist durch den Verkauf der Immobilie.

Falls Sie Ihre Immobilie vorzeitig verkaufen müssen – zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen – kann die Bank eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Diese fällt an, wenn der Kreditvertrag vor Ablauf der Zinsbindung aufgelöst wird. Wird die Immobilie verkauft, steht ein möglicher Verkaufserlös nach Rückzahlung des Kredits weiterhin Ihnen oder Ihren Erben zu. Der Wertzuwachs bleibt also im Besitz der Eigentümerfamilie.

Seniorenkredite können mit einem festen Zinssatz oder einem variablen Zinssatz abgeschlossen werden:

  • Fester Zinssatz: Planungssicherheit über die gesamte Laufzeit, aber mögliche Vorfälligkeitskosten bei frühem Verkauf.
  • Variabler Zinssatz: Mehr Flexibilität – bei vorzeitigem Verkauf fällt keine Vorfälligkeitsentschädigung an. Aber: Das Zinsrisiko liegt bei Ihnen, denn die Zinsen können steigen.

Vorteile eines Seniorenkredits

  • Sie bleiben Eigentümerin bzw. Eigentümer Ihrer Immobilie.
  • Ihre finanzielle Belastung ist niedriger als bei einem herkömmlichen Kredit, da Sie nur Zinsen aber keine Tilgung zahlen.
  • Sie können den Kreditbetrag flexibel verwenden (z. B. für Umbauten, Reisen oder Pflegekosten).
  • Sie haben die Wahl zwischen einem festen oder einem variablen Zinssatz. Aber Vorsicht, variable Zinssätze sind deutlich risikoreicher.
  • Etabliertes Finanzierungsmodell über Banken und Sparkassen.

Mögliche Nachteile eines Seniorenkredits

  • Die Kreditschuld bleibt bestehen, da Sie den Kreditbetrag nicht tilgen.
  • Anschlussfinanzierung kann notwendig werden, zum Beispiel wenn die Immobilie am Ende der Laufzeit nicht verkauft wird.
  • Bei vorzeitiger Ablösung des Kredites kann eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen.
  • Vor dem Abschluss eines Seniorendarlehens, darf Ihre Immobilie mit keinen anderen Restschulden mehr belastet sein. Diese müssen Sie vorher umschulden oder ablösen.
  • Nur wenige Banken und Sparkassen bieten Seniorenkredite an. Es wird daher meist keine Filiale bei Ihnen vor Ort geben.

Wie viel Kredit kann ich auf meine Immobilie bekommen?

Die Höhe des Seniorenkredits hängt von mehreren Faktoren ab. Ausschlaggebend ist in erster Linie der aktuelle Marktwert Ihrer Immobilie. Je nach Anbieter liegt die maximale Beleihungsgrenze bei etwa 40 bis 50 Prozent dieses Werts. Auch der Verwendungszweck des Kredits spielt eine Rolle: Wenn Sie zum Beispiel energetische Sanierungen planen, wird dies bei der Kreditvergabe oft positiv berücksichtigt.

Rechenbeispiel

Ein 66-jähriger Rentner besitzt ein schuldenfreies Haus im Wert von 350.000 Euro. Er benötigt in Summe 120.000 Euro für eine energetische Sanierung (60.000 Euro), seniorengerechte Umbauten (30.000 Euro) und persönliche Wünsche (30.000 Euro). Die Bank bietet ihm einen Kredit mit folgenden Konditionen:

  • Kreditbetrag: 120.000 Euro (Bei einer maximalen Beleihung der Immobilie von 40 Prozent ergäbe sich eine Kredithöhe von höchstens 140.000 Euro.)
  • Zinssatz: 4 % p. a.  (Der Zinssatz hängt vom aktuellen Zinsniveau und der jeweiligen Bank beziehungsweise Sparkasse ab.)
  • Laufzeit: 20 Jahre
  • Monatliche Zinszahlung: 400 Euro (120.000 Euro x 4 % pro Jahr = 4.800 Euro pro Jahr / 12 Monate pro Jahr = 400 Euro pro Monat)
  • Gesamte Zinszahlungen nach 20 Jahren = 96.000 Euro
  • Rückzahlung: Verkauf der Immobilie am Laufzeitende (Es gibt jedoch noch andere Rückzahlungsmöglichkeiten. Falls sich beispielsweise Angehörige beziehungsweise mögliche Erben entscheiden, die Immobilie übernehmen zu wollen, könnten diese die Rückzahlung aus Eigenkapital oder einer Umschuldung auf einen klassischen Kredit vornehmen.)

Hinweis: Gebühren wie Notarkosten oder Grundschuldeintragungen sind hier nicht berücksichtigt und mindern den verfügbaren Kreditbetrag.

Für wen eignet sich ein Seniorenkredit?

Ein Seniorenkredit eignet sich vor allem für Menschen ab etwa 60 Jahren, die ihre Immobilie weiterhin behalten möchten und eine Einmalzahlung aus deren Wert bevorzugen. Voraussetzung ist in der Regel, dass das Haus oder die Eigentumswohnung vollständig abbezahlt ist und einen Marktwert von mindestens 250.000 Euro hat. Diese Kreditform ist besonders interessant für Personen, die ein unkompliziertes und erprobtes Finanzierungsmodell suchen und ihre Immobilie gegebenenfalls auch später vererben möchten.

Häufige Fragen zu Seniorenkrediten

Kann ich mein Haus auch ohne Verkauf zurückzahlen?
Ja, zum Beispiel durch eigene Mittel oder wenn Angehörige eine Umschuldung auf einen klassischen Kredit übernehmen.

Was passiert, wenn ich vorzeitig ausziehe?
Bei einem Kredit mit festem Zinssatz kann eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig werden. Bei variablem Zinssatz entfällt diese.

Was unterscheidet den Seniorenkredit von der Immobilienverrentung?
Beim Seniorenkredit bleiben Sie Eigentümer oder Eigentümerin und erhalten eine Kreditsumme. Bei anderen Modellen der Immobilienverrentung verkaufen Sie (ganz oder teilweise) Ihre Immobilie gegen eine Rente oder Einmalzahlung.

Wichtig ist, sich von Anfang an einen Überblick über mögliche entstehende Kosten, monatliche Belastungen oder Anschlussfinanzierungen zu verschaffen, die besonders dann eine Herausforderung darstellen, wenn sich die Lebenspläne ändern und es zu früheren oder späteren Immobilienverkäufen kommt.

Unser Angebot

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