Mietwohnung: Warnung vor neuer Betrugsmasche mit Schlüsseltresor
Bereits mehrere Menschen auf Wohnungssuche sind in Hamburg auf eine neue Betrugsmasche hereingefallen und haben Geld verloren. Wir erklären, wie der Wohnungsbetrug über ein Unternehmen namens DMMA Immobilienverwaltung funktioniert.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten Wochen sind vermehrt Fälle einer neuen Betrugsform bei Wohnungsvermietungen aufgetreten. Die Täter geben sich als DMMA-Immobilienverwaltung aus und nutzen gefälschte Vermietungsanzeigen auf Immobilienportalen im Internet.
- Wer Interesse an einer Wohnung hat, kann diese vor Ort alleine besichtigen und erhält anschließend per E-Mail den Mietvertrag zur Unterschrift. Nach Vertragsschluss werden Zahlungen fällig, doch einen Wohnungsschlüssel gibt es nicht.
- Verbraucherinnen und Verbraucher sollten bei der Wohnungssuche vorsichtig sein und im Betrugsfall gegebenenfalls Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel den Stand der Dinge zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wiedergibt.
Wohnungen sind knapp – gerade in Großstädten wir Hamburg. Umso schöner ist es, wenn man endlich etwas Passendes und vor allem Bezahlbares gefunden hat. Doch Achtung, in den letzten Wochen sind vermehrt Fälle einer neuen Betrugsform bei Wohnungsvermietungen aufgetreten. Wenn Sie gerade auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind, sollten Sie also vorsichtig sein!
Wohnungssuche mit der DMMA-Immobilienverwaltung
Der Betrug läuft wie folgt ab: Die Täter nutzen Immobilienportale im Internet, um gefälschte Vermietungsanzeigen zu schalten. Wer auf diese Anzeigen reagiert, erhält eine E-Mail von einem Unternehmen namens DMMA-Immobilienverwaltung (das Unternehmen ist tatsächlich im Handelsregister eingetragen). Es folgt ein Telefonat, bei dem weitere Informationen ausgetauscht werden. Kurze Zeit später erhält man eine Einladung zu einer Wohnungsbesichtigung und per E-Mail den Standort eines Schlüsseltresors.
Mit dem Wohnungsschlüssel in der Hand kann die Immobilie alleine besichtigt werden. So weit, so gut – auch wenn die Art der Wohnungsbesichtigung eigentlich recht ungewöhnlich ist. Denn üblicherweise werden bei Besichtigungsterminen viele Interessenten durch die angebotene Wohnung geschleust. Im Zuge dessen finden normalerweise auch persönliche Gespräche mit den Maklern statt.
Gefällt die Wohnung, verlangen die Betrüger eine Schufa-Auskunft und übermitteln per E-Mail den Mietvertrag zwecks Unterzeichnung. Ist der Vertrag unterschrieben und die Sache für die Betroffenen scheinbar in trockenen Tüchern, werden diese zur Kasse beten. Sie sollen Zahlungen auf ein deutsches Konto leisten – Kautionen, erste Mietzahlungen und möglicherweise Abstandszahlungen für das Mobiliar. Da kommen leicht ein paar tausend Euro zusammen. Wer das Geld überweist, sieht es vermutlich nie wieder ... und steht trotzdem ohne Wohnung da, denn ein Schlüssel wird trotz Zahlung nicht ausgehändigt.
Bei der Polizei Hamburg wurden in den letzten zwei Wochen bereits mehrere Fälle dieser Betrugsform zur Anzeige gebracht. Hier schildern Betroffene ihre Erlebnisse.
Unser Rat
Heutzutage tummeln sich zahlreiche Betrügerinnen und Betrüger im Internet. Erkundigen Sie sich immer, mit wem Sie es zu tun haben. Handeln Sie nicht voreilig, vertrauen Sie Anbietern nicht blind. Auch wenn die Zeit drängt, schauen Sie genau hin. Seien Sie kritisch – vor allem dann, wenn Sie frisch renovierte Wohnungen in guter Lage angeboten bekommen. Vorsicht ist auch geboten, wenn kein Vermieter oder Makler bei der Besichtigung dabei sein kann. Überweisen Sie kein Geld und geben Sie keine persönlichen Daten preis, wenn Ihnen eine Wohnungsanzeige verdächtig vorkommt.
Sind Sie doch in die Falle getappt, melden Sie den Vorgang bei dem entsprechenden Immobilienportal und stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei. Das geht in Hamburg auch online.