Günstige Mode in den Niederlanden bestellen?
Wenn Sie glauben, Sie würden die günstige Herbst- und Wintermode für Ihren Kleiderschrank in den Niederlanden bestellen, liegen Sie bei einigen Online-Shops falsch. Wir haben zuletzt immer wieder Beschwerden zu Anbietern erhalten, deren Ware direkt aus China geliefert wird und auch dorthin zurückgeschickt werden soll. Doch das kann teuer werden!
Das Wichtigste in Kürze
- Billigmode-Shops mit niederländischem Impressum versenden Ware aus China. Retouren müssen dorthin zurückgeschickt werden und übersteigen oft den Warenwert.
- Die chinesischen Kontaktadressen sind meist tief in den Rückgabe- und Erstattungsbedingungen auf der Website versteckt, wenn überhaupt.
- Zahlungsdienstleister wie Paypal und Klarna erstatten in der Regel nur, wenn die Ware wieder beim Händler angekommen ist.
Seien Sie vorsichtig bei Bestellungen von preiswerter Kleidung in Online-Shops, die eine niederländische Unternehmensadresse im Impressum angeben. Bei einigen Anbietern wird die Ware aus China geliefert und soll auch dorthin zurückgeschickt werden. Die Rücksendungen können mit sehr hohen Portokosten verbunden sein, die oft den eigentlichen Warenwert übersteigen.
Shops versenden nicht aus Europa
Obwohl die Namen der Shops oft deutschsprachig sind, die Webadressen eine .de-Länderkennung tragen und der Unternehmenssitz in den Niederlanden zu sein scheint, müssen Sie sich mit einem Kundenservice in China auseinandersetzen. Die genaue chinesische Adresse für Rücksendungen wird in vielen Fällen erst während des Rückgabeprozesses bekannt gegeben. Auch von den hohen Kosten erfahren Betroffene meist nur im Zuge der Rückabwicklung. Doch wenn der Wert der bestellten Ware rund 30 Euro beträgt, deren Rücksendung aber 50 Euro kosten soll, fühlt man sich einfach über den Tisch gezogen.
Chinesische Adressen nur versteckt auf Internetseiten
Durch gezielte Marketingmaßnahmen und Werbung in sozialen Netzwerken wird man schnell zum Kauf animiert, ohne die genauen Bedingungen zu kennen. Oftmals sind die chinesischen Kontaktadressen tief in den Rückgabe- und Erstattungsbedingungen versteckt. Doch danach muss man gezielt suchen. Aktuell erhalten wir viele Beschwerden zu fragwürdigen Shops, die preiswerte Mode anbieten und in den Niederlanden ansässig sein sollen, so zum Beispiel zu den Internetseiten amodafashion.de, emma-keller.de, variera.de und stilhaus-mode.de.
Käuferschutz hilft bei hohen Rücksendekosten nicht weiter
Wer auf den Käuferschutz bekannter Zahlungsdienstleister vertraut, um sein Geld zurückzubekommen, wiegt sich in diesen Fällen oftmals in falscher Sicherheit. Die Rücksendung der Ware wird in der Regel vorausgesetzt, um eine Erstattung von Paypal zu erhalten oder sich gegen eine Rechnung von Klarna wehren zu können. Doch wer will zunächst 50 Euro fürs Porto zahlen, um dann 30 Euro gutgeschrieben zu bekommen?
Erst genau informieren und dann online bestellen
Jahrelang haben wir dazu geraten, einen Blick ins Impressum von Online-Shops zu werfen und erst dann zu bestellen, wenn dort eine vertrauenswürdige Adresse in Europa, besser noch Deutschland steht. Doch das allein scheint nun nicht mehr zu nützen. Shops, die Sie nicht kennen, sollten Sie immer sehr genau prüfen und auch das Kleingedruckte zu Rücksendungen im Detail lesen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie über Werbung auf die Angebote aufmerksam wurden. Sind keine konkreten Informationen zu den Rückgabebedingungen zu finden, verzichten Sie lieber auf eine Bestellung.
Danke für Ihren Hinweis!
Wir haben mehr Informationen über China Online Shops und eine Liste fragwürdiger Webadressen für Sie zusammengestellt. Sollten Sie auch in die Portokosten-Falle getappt sein, freuen wir uns über Ihren Hinweis. Nutzen Sie dafür einfach unser Missstand-melden-Formular.
Für weitergehende Beratung wenden Sie sich bitte an das Europäische Verbraucherschutzzentrum Deutschland. Dort hilft man Ratsuchenden weiter, die Probleme mit einem Unternehmen im EU-Ausland haben und alleine nicht weiterkommen.