China Shops: Familientradition und Tränendrüse als Werbefalle
Dubiose China-Shops täuschen mit rührseligen Familiengeschichten und vermeintlichen Ausverkäufen, um Sie in die Falle zu locken. Klicken Sie nicht vorschnell auf den Kaufen-Button und lesen Sie das Kleingedruckte der Seiten sehr genau. So erkennen Sie die Masche.
Das Wichtigste in Kürze
- Dubiose Online-Shops, die sich als lokale Familienunternehmen ausgeben, werben auf Social Media mit „letzten Ausverkäufen“ und großen Rabatten, um Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf zu verleiten.
- Die bestellten Produkte sind oft qualitativ minderwertig und Rücksendungen kompliziert, da die Ware meist auf eigene Kosten nach China zurückgeschickt werden muss.
- Um Seriosität und Lokalität vorzutäuschen, verwenden die Shops deutsche Namen und URLs, obwohl der Sitz der Website-Betreiber oft unklar ist.
Achtung, auf Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram werben dubiose China-Online-Shops mit emotional aufgeladenen Botschaften. Häufig geben sich die asiatischen Shops als lokale Familienunternehmen aus, die ihr Geschäft aufgeben und einen vermeintlich „letzten Ausverkauf“ mit großen Rabatten durchführen. Fallen Sie nicht auf diese Masche herein!
Vertrauen durch erfundene Familiengeschichten
Die Werbeanzeigen der Online-Händler zielen darauf ab, Emotionen zu wecken. Mit Aussagen wie „Seit über 35 Jahren kreieren wir mit viel Herzblut wunderschöne Taschen.“ oder „Vor 15 Jahren gründeten mein Mann und ich dieses Unternehmen.“ wird das Bild eines etablierten, familiengeführten Unternehmens vermittelt, das Produkte von hoher Qualität verkauft. Diese persönlichen Geschichten erzeugen Vertrauen, sind jedoch Teil eines raffinierten Täuschungsmanövers, um Sie zu unüberlegten Käufen zu verleiten.
Es sind Anzeigen wie diese, die emotional verfangen sollen.
Emotionale Formulierungen sollen Mitleid auslösen
Gleichzeitig wird mit emotional aufgeladenen Formulierungen wie „Mit schwerem Herzen ...“ oder „Wir haben unsere Träume geopfert ...“ darüber berichtet, dass man nach jahrelanger Arbeit sein Geschäft aufgrund der Übermacht großer Online-Shops und steigender Kosten aufgeben müsse. Mit diesen Floskeln wollen die Anbieter Mitleid erregen und Ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
Bericht einer Verbraucherin
Ich habe über Facebook bei Kruger Moden angeblich wegen Geschäftsaufgabe einen abgebildeten Wollpullover für meinen Mann bestellt (Gr. XXL, beige meliert, beschrieben mit guter Wollqualität, von 100 Euro auf 29 Euro heruntergesetzt) und per Paypal bezahlt.
Nach Wochen kam ein in Plastik gewickeltes Päckchen aus China an mit einem schweinchenrosa Labberpulli aus Chemieware, viel zu klein, hier an. Dieses Ding hatte nicht ansatzweise etwas mit dem abgebildeten Pullover zu tun.
Auf meine Bitte hin, gerichtet per Mail an Kruger Moden München, man möge mir einen Retourenschein zusenden, bekam ich die Antwort, dass ich den Pulli auf eigene Kosten nach China zurückschicken müsse. Sollte die Ware dort eintreffen, würde ich das Geld erstattet bekommen. Ansonsten bieten sie mir 10 Prozent als Entschädigung (2 Euro !!) für die nächste Bestellung an.
Da Kruger Moden fleißig auf Facebook seine Waren anbietet und sicher einige mehr auf diese betrügerische (ich nehme an) Scheinfirma hereinfallen, müsste man denen das Handwerk legen.
Gemeldet: 7. Oktober 2024
Deutsche Namen täuschen über Herkunft hinweg
Zusätzlich nutzen die Shops häufig deutsche Städtenamen und Familiennamen, um einen lokalen Bezug zu schaffen. Beispiele hierfür sind Namen wie Boutiq Berlin, Imperio Hamburg, Matthäus Modehaus oder Schneider Düsseldorf. Verbunden mit einer deutschen URL-Adresse wollen die Betreiber der Seiten den Anschein erwecken, es handele sich um ein Unternehmen aus Deutschland.
Ware von minderer Qualität und erschwerte Rückgabe
Doch es ist völlig unklar, wo die Anbieter ihren Sitz haben. Die angebotenen Produkte sind oft von schlechter Qualität und erfüllen nicht die Erwartungen der Kundinnen und Kunden. Rücksendungen sind kompliziert und teuer, da die Waren in der Regel auf Kosten der Käuferinnen und Käufer nach China zurückgeschickt werden müssen. Zudem ist der Kontakt zu den Unternehmen schwierig, was den Rückgabeprozess erheblich erschwert.
Unser Rat
- Lassen Sie sich nicht von emotionalen Social-Media-Anzeigen blenden und zu einem schnellen Kauf verleiten. Überprüfen Sie stets, bei welchem Anbieter Sie bestellen.
- Prüfen Sie auch bei Shops mit vermeintlich deutschem Namen und de-Domain das Impressum sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
- Wenn die Kontaktangaben des Shops unvollständig sind oder die Rückgabebedingungen unklar erscheinen, sehen Sie von einem Kauf ab. ⇒ Liste dubioser Online-Shops