Mit Nebenjob für zu Hause oder online Geld verdienen?
Angebote über Nebenverdienste in Kleinanzeigen, im Internet oder unter Ihrem Scheibenwischer sind fast immer unseriös oder betrügerisch. Der Trick: Bevor Sie auch nur einen Cent verdienen, müssen Sie Vorkasse leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Niemand hat etwas zu verschenken. Je verlockender ein Jobangebot, desto misstrauischer sollte man sein.
- Mit teuren 0900-Nummer werden Verbraucherinnen und Verbraucher oft zur Kasse gebeten, wenn sie mehr über eine beworbene Nebentätigkeit erfahren möchten.
- In vielen Fällen wird vorab Geld verlangt, um einen Nebenjob ausüben zu können.
Teure Elektroprodukte testen und behalten, Kugelschreiber zusammenbauen, als Statist mit einer Filmproduktion nach Südafrika und dafür auch noch viel Geld bekommen – diese und ähnliche Angebote klingen verlockend. Der Haken: Sie sollen vorab ein Zeitschriftenabo abschließen, für weitere Informationen eine 0900-Nummer wählen oder Geld für ein Flugticket vorschießen. Lassen Sie die Finger von solchen Jobs! Denn sicher ist nur, dass Sie Geld loswerden, ohne zu wissen, ob Sie je welches mit dem angebotenen Job verdienen.
Diese Anhaltspunkte helfen Ihnen, unseriöse Jobangebote zu erkennen.
Anhaltspunkte für unseriöse Nebenjobs
- Weder Firmennamen noch Firmenzweck sind aus der Annonce ersichtlich.
- Die Tätigkeiten klingen besonders verlockend („wenig Arbeit”, „leichte Arbeit”, „Arbeit von zu Hause aus”).
- Die Verdienstmöglichkeiten sind übertrieben hoch angesetzt. Mit einigen Stunden Arbeit pro Woche kann man nicht 1.000 Euro verdienen!
- Die Tätigkeit wird so unklar beschrieben, dass Sie nicht verstehen, worum es geht.
- Um in eine Datei für die Vermittlung als Modell, Produkttester oder Werbung am Auto aufgenommen zu werden, sollen Sie ein Zeitschriftenabo abschließen.
- Es wird Vorauskasse gefordert. Wäre das Angebot seriös, könnte man ja die Kosten von Ihrem ersten Verdienst abziehen! Die Vorkasse wird nicht nur für die Vermittlung einer Tätigkeit verlangt, sondern auch für wertloses Informationsmaterial.
- Es ist nur eine Telefonnummer oder eine Postfachadresse für den Kontakt angegeben.
- Es ist nur eine 0900-Nummer für den Kontakt angegeben oder unter der angegebenen Telefonnummer aus dem Ortsnetz wird auf eine 0900-Nummer verwiesen.
- Sie sollen Verschwiegenheitserklärungen unterschreiben, nichts über die Geschäftsbeziehung auszuplaudern.
- Sie sollen als Voraussetzung für den Einstieg in den Nebenverdienst auf eigene Kosten an einem Lehrgang teilnehmen.
- Sie sollen Geräte oder Waren kaufen und diese dann auf eigenes unternehmerisches Risiko weiter veräußern.
Bei diesen Nebentätigkeiten kritisch sein
- Sie sollen „Kugelschreiber zusammenbauen”, „Prospekte falten” ... (Haben Sie sich nicht schon einmal gewundert, wie viele Kugelschreiber angeblich zusammengebaut werden müssen, und warum es dafür nicht schon längst Maschinen gibt?)
- Sie sind angeblich für eine Filmproduktion im Ausland ausgewählt worden und Sie sollen, um weitere Unterlagen zu erhalten, schon mal die Hälfte des Flugpreises überweisen. Auch hier verlieren Sie Ihr Geld und aus den Träumen, ein Filmstar zu werden, wird nichts.
- Sie werden als Anlagevermittler geködert, sollen aber erst einmal selbst eine nicht unerhebliche Einlage in einen dubiosen Fonds machen.
- Sie sollen als Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin, Mitglied oder Kunde bzw. Kundin neue Personen werben, die ihrerseits wieder neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen etc. werben sollen. Geld wird Ihnen für die Anwerbung neuer Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Aussicht gestellt. Dabei kann es sich um ein Schneeballsystem oder einen Kettenbrief handeln, wenn nicht wirklich werthaltige Waren oder Dienstleistungen verkauft werden.
- Sie sollen als Fotomodell, Filmstatist oder Begleitperson Geld verdienen, zuvor müssen Sie aber in einen Fotokatalog aufgenommen werden. Selbstverständlich müssen sie den (teuren) Fotografen zahlen.
- Sie werden für einen „Heimverdienst“ mit Ihrem PC geworben. Problem: Das dafür benötigte Computerprogramm kostet einige tausend Euro und muss von Ihnen erworben werden.
- „Junge Leute für Reisetätigkeit gesucht“ oder „Beifahrer/Produktionshelfer gesucht“ – dahinter verstecken sich oft Vertriebsfirmen, die ihre „Drückerkolonnen“ mit arglosen jungen Leuten auffüllen möchten. Mit einem raffinierten System an Druck und Bindung (durch Verleitung zum Schulden machen) wird man „gezwungen“, Verbraucherinnen und Verbrauchern n mit Schwindeleien Zeitschriftenabos oder sinnlose Vereinsmitgliedschaften „aufzudrücken“.
- Für Ihren Auftraggeber sollen Sie im Homeoffice Verfahren für das Eröffnen eines Kontos oder die Beantragung eines Kredites bei Banken und Sparkassen. Dafür fordert man Sie auf, Ihre persönlichen Daten zu verwenden. Anhand der von Ihnen angeforderten Unterlagen kann Ihr Auftraggeber jetzt tatsächlich mit Ihren Daten ein Konto eröffnen und einen Kredit beantragen, ohne dass Sie etwas davon mitbekommen. Das beantragte Geld verschwindet in den Taschen Ihres Auftraggebers und Sie müssen einen teuren Kredit zurückzahlen, den Sie niemals abschließen wollten.
Unser Rat
Trifft einer unserer genannten Punkte oder mehrere davon auf eine Nebentätigkeit zu, heißt es: Finger weg! Egal, wie gut der Job auf den ersten Blick scheinen mag. Sie sind auf eine fiese Jobmasche hereingefallen oder haben von einer besonders betrügerischen Trickserei gehört? Dann informieren Sie uns. Wir nehmen Ihr Beispiel gegebenenfalls in unsere Liste auf.