Identität geklaut und Account gehackt? Das sollten Sie tun!
Seien Sie wachsam beim Umgang mit persönlichen Daten im Netz! Immer wieder kommt es zu Identitätsdiebstahl oder Identitätsmissbrauch, der oft hohe Rechnungen nach sich zieht. Bei gehackten Accounts ist schnelles Handeln gefragt. Bereits 30 Prozent der Deutschen mussten Erfahrungen mit einem gekaperten Online-Konto machen.

Das Wichtigste in Kürze
- Betrüger nutzen persönliche Daten, um im Netz einzukaufen und Verträge auf Kosten ihrer Opfer zu schließen.
- Kam es zum Identitätsdiebstahl, ist schnelles Handeln gefragt. Betroffene sollten umgehend ihre Bank informieren und Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
- Die Verbraucherzentrale rät zur besonderen Vorsicht im Internet. Account-Hacking lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen.
An die Verbraucherzentralen wenden sich immer wieder Ratsuchende, deren Identität missbraucht wurde. Das bedeutet: Kriminelle bestellen unter Verwendung des Namens einer anderen Person und ihrer persönlichen Daten Waren oder Dienstleistungen. Die Betroffenen erhalten dann Rechnungen, Inkassoschreiben oder sogar Mahnbescheide. Mit jeder einzelnen Forderung muss man sich auseinandersetzen, zum Beispiel wenn: in Online-Shops eingekauft, ein Mobilfunkvertrag oder ein Abo für ein teures Online-Dating-Portal abgeschlossen wurde oder Premium-Mail-Konten eingerichtet wurden, Hörbücher oder Software eingekauft, kostenpflichtige Streaming-Dienste gebucht oder Payback-Punkte eingelöst wurden.
Das sollten Sie bei Identitätsmissbrauch tun
Haben Kriminelle bereits Geld von Ihrem Konto abbuchen lassen oder selbst abgebucht, ist Schnelligkeit gefragt.
- Informieren Sie umgehend Ihre Bank oder Sparkasse und lassen Sie Ihre betroffenen Konten und/oder Karten sperren.
- Lassen Sie unberechtigte Abbuchungen – wenn möglich – umgehend von Ihrer Bank, Sparkasse oder Ihrem Kreditkarteninstitut zurückbuchen.
- Stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei – das geht auch online.
- Ändern Sie die Passwörter Ihrer (betroffenen) Accounts.
- Überprüfen Sie Ihre IT-Geräte (Smartphone, Tablet, PC) hinsichtlich installierter Schadsoftware.
- Melden Sie den Identitätsmissbrauch der Schufa und anderen Auskunfteien.
- Reagieren Sie auf die Rechnungen, Zahlungsaufforderungen oder Inkassoschreiben, die Sie bekommen. Sie müssen den Vertragsschluss bestreiten. Um einen, wenn auch letztlich unberechtigten Schufa-Eintrag zu vermeiden, sollten Sie dem Vertragsschluss schriftlich per Einschreiben entgegentreten. Hierfür kann es nützlich sein, eine Kopie der Strafanzeige vorzulegen.
- Gegen einen Mahnbescheid müssen Sie innerhalb von zwei Wochen einen Widerspruch einlegen. So gehen Sie vor.
Gut zu wissen
Eine repräsentative Befragung der Verbraucherzentralen zeigt: Bei 30 Prozent der Internetnutzerinnen und Internetnutzer in Deutschland wurde bereits mindestens ein persönlicher Online-Account gehackt. Einige Befragte nutzen Passwörter mehrfach, was Hacking-Angriffe erleichtert. So gut wie alle, welche Hilfe vom Anbieter erhalten haben, konnten die Kontrolle über den Account zurückerhalten. Aber auch Hilfe zur Selbsthilfe ist gewünscht. ⇒ Mehr über die Umfrage erfahren
So können Sie einem Identitätsdiebstahl vorbeugen
Meist bleibt völlig unklar, wie die Täter an die digitalen Identitäten gelangen und in welchem Umfang diese genutzt oder weitergegeben werden. Bekannt ist, dass persönliche Daten mitunter über Smishing, Phishing oder Datenlecks in die Hände von Kriminellen gelangen. Klicken Sie nicht auf Links und Anhänge von unbekannten Quellen – egal, ob in E-Mails, SMS oder auf Social Media. Wenn Sie öffentliches WLAN nutzen, seien Sie sich bewusst, dass die Verbindungen in der Regel nicht verschlüsselt sind. Jeder, der sich im gleichen Netzwerk befindet, könnte also an Ihre Daten gelangen.
Übermitteln Sie sensible Daten nicht per E-Mail. Verwenden Sie möglichst sichere Passwörter und für jedes Nutzerkonto ein eigenes. Seien Sie misstrauisch, wenn sensible Daten wie Passwörter, PINs, Bankverbindung oder Kreditkartennummern von Ihnen abgefragt werden. Verschlüsseln Sie Ihre Mails, wenn es möglich ist. Diese Vorsichtsmaßnahmen zahlen sich am Ende des Tages aus, denn von einem Identitätsklau werden Sie leider eine ganze Weile etwas haben.
Unser Tipp
Regelmäßig werden Online-Portale, Online-Shops oder die Server von Unternehmen gehackt. Die Daten, die bei solchen Datenlecks gesammelt werden, landen unter Umständen in Hacking Foren und damit in die falschen Hände. Wenn Sie wissen möchten, ob auch Ihre E-Mail-Adresse von solchen Leaks betroffen waren, können Sie das auf der Webseite Have I been pwned? oder beim Hasso-Plattner-Institut überprüfen.