Kapitallebensversicherung – gut für die Altersvorsorge?
Der Garantiezins für Kapitallebensversicherungen wird in 2025 von 0,25 auf einen Prozent steigen. Damit werben bereits erste Anbieter. Doch diese Erhöhung macht kapitalbildende Versicherungen trotzdem zu keinem attraktiven Produkt. Weiterhin gilt: Finger weg von kapitalbildenden Versicherungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Produkte wie Kapitallebensversicherungen, die Versicherungsschutz und Geldanlage miteinander kombinieren, sind grundsätzlich keine gute Wahl.
- Die Erhöhung des Garantiezinses von 0,25 auf einen Prozent macht kapitalbildende Lebensversicherungen nicht attraktiver.
- Kapitalbildende Versicherungen sind unflexible, teure und intransparente Finanzprodukte.
(Kapital)Lebensversicherungen kombinieren den Versicherungsschutz für die Hinterbliebenen mit Einzahlungen für die Altersvorsorge des Versicherten. Sie sind eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Sparvertrag. Am Ende der Vertragslaufzeit bekommen Versicherte einen einmaligen Geldbetrag ausgezahlt.
Über viele Jahre waren kapitalbildenden Versicherungen das liebste Altersvorsorgeprodukt in Deutschland. Doch heute spricht kaum noch etwas für den Abschluss eines solchen Vertrags.
- Magere Rendite: Anfang 2025 steigt der Garantiezins für Neuverträge zwar von 0,25 auf einen Prozent, wirklich attraktiver werden kapitalbildende Versicherungen dadurch aber nicht. Versicherungsgesellschaften wie die Allianz haben zudem die hundertprozentige Beitragsgarantie abgeschafft. Am Ende der Vertragslaufzeit erhält man also möglicherweise nicht einmal mehr die volle Höhe der eingezahlten Beträge zurück. Da kann man sein Geld auch unters Kopfkissen legen ...
- Hohe Kosten: Hohe (versteckte) Kosten für Vertrieb, Abschluss oder Verwaltung mindern die Rendite der Verträge zusätzlich. In den ersten Jahren nach Vertragsschluss zahlen man fast nur hierfür. Die hohen Kosten verteilen die Versicherungskonzerne nämlich nicht auf die gesamte Laufzeit, sondern ziehen den größten Teil direkt in den ersten fünf Jahren von den Beiträgen ab.
- Keine Flexibilität: Mit 30 Jahren und mehr haben kapitalbildende Versicherungen eine unglaublich lange Laufzeit. Kein Wunder, dass nur ein Bruchteil der Verträge bis zum Ende durchgehalten wird. Die meisten kapitalbildenden Versicherungen werden aus guten (oder jedenfalls triftigen) Gründen vorzeitig gekündigt oder beitragsfrei gestellt. Damit ist immer ein hoher finanzieller Verlust verbunden. Schließlich müssen in den ersten Jahren nach Vertragsschluss die Kosten bezahlt werden.
Wer seinen Vertrag doch über die gesamte Laufzeit durchhält, muss mit der schlechten Verzinsung leben, auch wenn die Zinsen am Markt eventuell über die Jahre wieder steigen. Ein Ausstieg aus dem Vertrag ist nur unter großen Verlusten möglich. - Fehlende Transparenz: Versicherte können ausgezahlte Beträge wie den Rückkaufswert oder die Ablaufleistung ihres Vertrags kaum überprüfen. So suggerieren die Versicherer beispielweise, man bekomme einen Garantiezins und außerdem Überschüsse. Den Garantiezins gibt es allerdings nur auf einen Teil des Beitrags – nämlich auf den, der herauskommt, wenn Kosten und Risikoanteil abgezogen wurden. Und Überschüsse können bis zum Tag der Auszahlung reduziert oder sogar gestrichen werden.
- Rentenhöhe: Als Ergebnis der vorherigen Punkte und den Sterbetafeln der Versicherer ergibt sich eine viel zu niedrige Rentenhöhe aus diesen Verträgen.
Unser Angebot
Schließen Sie keine kapitalbildenden Versicherungen ab. Sie sind eines der schlechtesten Produkte für die Altersvorsorge. Auch fondsgebundene Versicherungen sind keine gute Alternative, da sie die Risiken des Aktienmarkts an die Kundinnen und Kunden weiterreichen, aber meist noch mehr Kosten als die klassischen Produkte verursachen. Sie möchten wissen, wie Sie am besten fürs Alter vorsorgen? ⇒ Vereinbaren Sie einen Beratungstermin.
Sie haben bereits einen Vertrag abgeschlossen und wissen nicht, was Sie damit anstellen sollen? Lassen Sie ihn einmal von uns durchchecken! ⇒ Mehr über die unabhängige Vertragsprüfung von Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen der Verbraucherzentrale