Kandidat 1: Lebensbaum Tomaten Gewürzsalz von Ulrich Walter
- Das Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz der Ulrich Walter GmbH enthält seit 2024 nur noch 80 Gramm statt 150, während der Preis von 2,99 Euro auf 3,99 Euro gestiegen ist – das entspricht einer Preiserhöhung von 150 Prozent.
- Der Luftanteil beträgt fast 40 Prozent. Die alte Dose war nahezu bis zum Rand befüllt.
- Die neue Kunststoffdose täuscht nach Auffassung der Verbraucherzentrale Hamburg mehr Inhalt vor und ist für Verbraucherinnen und Verbraucher irreführend.
Tomaten-Gewürzsalz um 150 Prozent teurer
Beim Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalz der Ulrich Walter GmbH schrumpfte der Inhalt im Jahr 2024 von 150 auf 80 Gramm, also um fast die Hälfte. Gleichzeitig stieg der Verkaufspreis von 2,99 Euro auf 3,99 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 150 Prozent, ohne dass sich die Rezeptur verändert hätte.
Luft statt Gewürz in der Dose
Ein Blick in die neue Verpackung des Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalzes offenbart viel Luft. Sie ist nur zu gut 60 Prozent befüllt. Der Luftanteil ist damit deutlich größer als beim Vorgängerprodukt, das praktisch bis zum Rand voll war. Der hohe Luftanteil ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Deckel der neuen Dose unnötig viel höher als der alte gestaltet wurde – bei unveränderter Funktionalität – und die Verpackung dadurch voluminöser wirkt.
Der Hinweis „Füllmenge technisch bedingt“ erweist sich als plumper Trick, da keine technischen Gründe eine so geringe Befüllung notwendig machen. Zudem ist von außen nicht zu erkennen, dass jede Menge Luft in der Verpackung steckt. Zwar hat der Hersteller das Produkt mit einem durchsichtigen Boden versehen, doch dieser fällt beim Einkauf überhaupt nicht auf.
Weil die Verpackung des Lebensbaum Tomaten-Gewürzsalzes unserer Auffassung nach mehr Inhalt vortäuscht, haben wir die Ulrich Walter GmbH wegen Irreführung abgemahnt.
Argumente des Herstellers wenig überzeugend
In ihrer Stellungnahme nennt die Ulrich Walter GmbH drei Gründe für den Preisanstieg: eine nachhaltigere Verpackung, eine bedarfsgerechte Füllmenge und gestiegene Kosten für Rohstoffe, Transport und Energie.
Wir finden die Punkte wenig überzeugend, um eine derart drastische Preiserhöhung von 150 Prozent zu rechtfertigen. So ist die neue Kunststoffdose zwar recycelbar und somit nachhaltiger, aber vermutlich auch kostengünstiger herzustellen als die alte Verbundverpackung mit Aluminiumbeschichtung.
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