Einweg-E-Zigaretten – übel für die Umwelt!
Einweg-E-Zigaretten locken mit ihren bunten Farben, kreativen Geschmacksrichtungen und vergleichsweise günstigem Preis gegenüber herkömmlichen Zigaretten. Doch auch sie können der Gesundheit schaden und belasten bei Herstellung und Entsorgung zudem die Umwelt massiv. Frankreich plant nun ein baldiges Verbot für die Vapes.
Das Wichtigste in Kürze
- Einweg-E-Zigaretten verschwenden wertvolle Ressourcen.
- Häufig können die sogenannten Vapes oder Disposables wegen unsachgemäßer Entsorgung noch nicht einmal recycelt werden. Im schlimmsten Fall landen giftige Stoffe sogar in der Umwelt.
- Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert ein zügiges Verbot von Einweg-Vapes. Die französische Regierung hat bereits angekündigt, die Wegwerf-Vapes bald zu verbieten.
Einweg-Vapes erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Schätzungsweise fünf Millionen Stück werden mittlerweile pro Monat verkauft – vor allem an junge Leute. Abgefahrene Geschmacksrichtungen wie Raspberry Lemonade, Cotton Candy Ice oder Peach Rings sprechen gerade diese Zielgruppe besonders an. Doch die bunten Wegwerfartikel mit elektronischen Bestandteilen sind ein Paradebeispiel für umweltschädlichen Konsum. Der kurzlebige Genuss aus der Einweg-E-Zigarette kann nicht nur der Gesundheit schaden, sondern hat auch für die Natur schwerwiegende Folgen. Denn nach ein paar hundert Zügen haben die Vape Pens ausgedient und landen im Müll oder werden achtlos weggeworfen.
Wertvolle Ressourcen für kurzlebigen Lifestyle
E-Zigaretten werden mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben, doch diese sind fest verbaut und lassen sich nicht austauschen. Das in den Batterien verbaute Lithium-Kobaltoxid ist eine begrenzte Rohstoffressource und steht, weil es unter problematischen Bedingungen (verschmutztes Grundwasser) gewonnen wird, immer wieder in der Kritik. Vor diesem Hintergrund ist es aus Umweltsicht untragbar, diesen Rohstoff für ein Einweg-Lifestyle-Produkt zu verwenden und auf diese Weise wertvolle Ressourcen zu verschwenden – zumal es auch langlebige Verdampfer zum Nachfüllen und Wiederaufladen gibt und der Rohstoff anderswo deutlich besser eingesetzt werden könnte, zum Beispiel in den Akkus von Elektrofahrrädern.
Einwegmüll der E-Zigaretten belastet die Umwelt
Leider werden Einweg-E-Zigaretten meistens nicht richtig entsorgt. Mit ihren elektronischen Bestandteilen gehören sie nämlich nicht in den Hausmüll, sondern sind aufwendig zu recycelnder Elektroschrott. Landen sie im herkömmlichen Restmüll, belasten sie diesen unnötig mit Schadstoffen, und es gehen die verbauten wertvollen Ressourcen dauerhaft verloren. Dabei wäre gerade das Recycling von Lithium-Kobaltoxid wegen der großen Nachfrage besonders wichtig.
Kommen die Wegwerf-Vapes gar nicht in den Müll, sondern werden einfach achtlos weggeworfen (Littering), ist das Problem ein noch viel größeres. Giftige Stoffe wie Lithium, Nikotin und Aromen gelangen dann in die Umwelt und schaden dort Pflanzen und Lebewesen. Das Grundwasser ist ebenfalls gefährdet. Sind die Hüllen der Vapes aus Kunststoff, verbleibt dieser als Mikroplastik im natürlichen Kreislauf.
Außerdem besteht neben dem Rohstoffverlust und der Umweltverschmutzung auch die Gefahr von Bränden durch die in den Einweg-E-Zigaretten enthaltenen Lithium-Ionen-Batterien.
Kaufen, auspacken, rauchen, wegwerfen – Einweg-E-Zigaretten sind für die Umwelt richtig übel.
Tristan Jorde, Umweltberater der Verbraucherzentrale Hamburg
Verbot für Einweg-Vapes auf den Weg bringen
Der Bundesrat hat die Bundesregierung Anfang März 2023 aufgefordert, sich auf nationaler und europäischen Ebene für ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten einzusetzen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke unterstützt das Anliegen. Darüber hinaus sollen weitere Maßnahmen geprüft und gegebenenfalls ergriffen werden, um einer nicht sachgerechten Entsorgung von Einweg-E-Zigaretten wirkungsvoll entgegenzutreten.
Doch die Mühlen im politischen Betrieb mahlen bekannterweise langsam. Dabei wäre bei dieser Sache zügiges Handeln dringend erforderlich! Die französische Regierung will die sogenannten Vapes bald verbieten – auch, weil sie ein Umweltrisiko sind. Das hat Premierministerin Élisabeth Borne am 3. September 2023 angekündigt. Wir sind gespannt, wann die Politik in Deutschland etwas unternimmt und tatsächlich keine Einweg-E-Zigaretten mehr verkauft werden.