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Müll: Hier trennen sich die Wege!

Gute Mülltrennung leistet einen Beitrag zu effizientem Recycling! Viele Menschen sind motiviert, doch manchmal scheitert es am Wissen: Was gehört denn wohin? Gelbe, blaue, grüne Tonne oder in den Restmüll? Unser Leitfaden hilft weiter.

Vier Mülltonnen stehen an einer Hecke
Stand: 06.02.2023

Müll ist dann am umweltfreundlichsten, wenn er gar nicht erst anfällt. Deshalb steht die Müllvermeidung aus ökologischen Gründen an erster Stelle. An zweiter Stelle folgt die Mülltrennung, um Wertstoffe mehrfach nutzen zu können.

Deutschland gilt als der Vorreiter in puncto Mülltrennung und Recycling. Das Konzept ermöglicht es, die vielen Wertstoffe im Müll durch Recycling erneut zu nutzen. Diese würden anderenfalls lediglich auf Mülldeponien landen oder gar verbrannt werden. Wenn Verbraucher Papier, Glasflaschen und sonstige Materialien separat entsorgen, kann deutlich mehr Abfall recycelt werden und das wiederum kommt der Umwelt zugute und nützt uns allen.

Wie trennt man richtig, was kommt in welche Tonne? Das ist hier die Frage. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick darüber geben, welcher Abfall wohin gehört. Die Angaben beziehen sich auf Hamburg, außerhalb Hamburgs sind Abweichungen in der Mülltrennung (insbesondere bei der Wertstofftonne) möglich. Die vor Ort geltenden Bestimmungen sollten Sie daher bei Ihrem zuständigen Abfallentsorger oder bei der Stadt-/Kreisverwaltung erfragen.

Wertstofftonne, „Gelber Sack“ oder „Gelbe Tonne“

Entgegen vieler Auffassungen, gehört in die Wertstofftonne heute nicht nur Verpackungsmüll. Früher waren es einmal nur Stoffe, die Lebensmitteln oder anderen Produkten als Verpackung dienten – Plastikverpackungen für abgepackten Käse oder abgepackte Wurst, Folien aus Kunststoff oder Aluminium, Milch- und Saftkartons, Konservendosen etc.

Heute ist das einfacher: In den „Gelben Sack“ oder die „Gelbe Tonne“ können Sie mittlerweile neben Alufolie, Konservendosen und Getränkekartons für Saft und Milch grundsätzlich Dinge aus Kunststoff, Metall oder einer Mischung aus beidem tun – zum Beispiel auch Besteck mit Plastikgriff. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) schätzt, dass allein durch diese ‚Erweiterung‘ der gelben Tonne jährlich mehr als 700.000 Tonnen CO2 zusätzlich eingespart werden können.

Das gehört hinein

  • Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder einer Mischung beider Materialien, Alufolie, Konservendosen
  • (Einweg-) Plastikflaschen
  • Saft- und Milchkartons („Tetra Pak“, die meisten Milch- und Safttüten)
  • Plastiktüten, -eimer, -schüsseln
  • Töpfe, Pfannen, Werkzeuge

Das darf nicht hinein

  • Altpapier (kommt in die Blaue Tonne)
  • Altglas (gehört in den Glascontainer)
  • Bekleidung (zur Altkleidersammlung)
  • Gartenabfälle
  • Batterien
  • Glühbirnen
  • Kfz-Bauteile
  • DVD/CD, Videokassetten
  • Elektro- und Elektronikgeräte

Papiermüll oder „Blaue Tonne“

Hier lohnt sich das Trennen beziehungsweise Wiederverwerten für die Umwelt besonders: Im Vergleich zur Neuproduktion wird beim Recycling von Altpapier nur halb so viel Energie und nur ein Drittel der Wassermenge verbraucht.

Bei den bekannten Postwurfsendungen der Deutschen Post (mehrere Prospekte in dünner Plastikfolie verpackt) sollten Sie die Folie, die in die Wertstofftonne gehört, zuerst entfernen und dann nur die Prospekte in die Blaue Tonne werfen.

Das gehört hinein

  • Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren
  • Küchen- und Toilettenpapierrollen
  • (Eier-)Kartons, Schachteln
  • Papiertüten
  • Verpackungen aus Papier und Pappe
  • Etiketten aus Papier oderPappe
  • Geschenkpapier
  • Wellpappe
  • Zigarettenschachteln ohne Silberfolie und Kunststoffhülle

Das darf nicht hinein

  • Getränkekartons für Milch oder Saft (gehört in die Wertstofftonne)
  • Verschmutze Papiertaschentücher, Küchenpapier, Servietten (muss in den Restmüll)


Wenn Sie die ganzen Kataloge, Speisekarten und alle anderen Broschüren eigentlich gar nicht in Ihrem Briefkasten haben wollen, bringen Sie einen Hinweis wie „Bitte keine Werbung“ an.

Bioabfall oder „Grüne Tonne“

Die Bezeichnung „Bio“ ist oft selbstredend, dennoch landet immer wieder Müll in der Biotonne, der dort nichts zu suchen hat.

Das gehört hinein

  • organische Abfälle wie Pflanzenreste, Obst- und Gemüsereste und Gartenabfälle (Topfpflanzen, Erde, Laub, Wild- und Unkräuter)
  • Kaffee- und Teefilter
  • Essensreste
  • Kleintierstreu aus Holzspänen oder Vogelsand

Sehr nassen Abfall sollten Sie, wenn möglich, erst etwas trocknen. Ansonsten können Sie diesen locker in ein Papiertuch oder Zeitungspapier eingewickelt wegwerfen.

Das darf nicht hinein

  • Asche
  • Tierkot, konventionelles Katzenstreu
  • Staubsaugerbeutel
  • Windeln
  • Glas, Keramik
  • Plastikbeutel (auch „kompostierbare“ Biokunststoff-Mülltüten gehören nicht in den Biomüll)

 

Restmüll oder „Graue Tonne“

Für Abfall, der keinem der Sammelsysteme (Papier-, Bio- oder Wertstofftonne, Glas- /Altkleider-Container) zuzuordnen ist und kein Fall für den Recyclinghof bzw. die Problemstoff-Entsorgung darstellt, bleibt nur die graue Restmülltonne.

Das gehört hinein

  • Geschirr , Keramik und Porzellan
  • Spiegelglas
  • Trinkgläser
  • Knochen vom Fleisch, Gräten vom Fisch
  • Kalte (Kamin-)Asche, Zigarettenstummel
  • Katzenstreu
  • Beschichtetes Papier
  • Verschmutztes Papier, Servietten und Papiertaschentücher
  • Kehricht, Staub sowie Staubsaugerbeutel
  • Watte
  • Windeln

 

Sperrmüll

Allzu „Sperriges“ wie Matratzen, Teppiche sowie Tische, Schränke und sonstige Möbelstücke  können Sie in aller Regel kostenlos auf Recyclinghöfen abgeben. Dort werden Sie auch größere Grünabfälle sowie Metall- oder Holzabfälle los. Mehr über die Abholung von Sperrmüll (bei größeren Mengen) und mögliche Gebühren lesen Sie auf der Internetseite der Stadtreinigung Hamburg. Achtung, es tummeln sich unseriöse Anbieter am Markt!

Glascontainer

Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält: Farblich getrenntes Altglas aus den Containern wird am Ende nicht zusammengeschüttet. Die Lastwagen verfügen über separate Ladeflächen für die verschiedenen Müllarten.

Glas als Wertstoff ist zu 100 Prozent recycelbar. Wie gut sich das Altglas verwerten lässt, hängt stark von der Farbreinheit ab. Daher ist mit der Trennung nach Farben schon viel gewonnen. Buntglas (blau, gelb, rot, schwarz) ist im Container für Grünglas richtig aufgehoben. Einen Beitrag für eine hohe Recyclingquote leisten Sie auch, indem Sie keine Keramik-, Porzellan- und Metallteile in die Altglascontainer werfen. Bereits in kleiner Zahl machen solche Verunreinigungen große Glasmengen für die Weiterverarbeitung unbrauchbar.

Das gehört hinein

  • Glasflaschen für Getränke (Einweg-Glasflaschen, z.B. Wein-/Sektflaschen)
  • Glasbehälter für Lebensmittel (z.B. Marmeladen-/Honig-Gläser, Kosmetikflaschen aus Glas)
  • Pharmazeutische Glasbehälter (Pillen-/Tropfen-Glasbehälter)
  • Buntglas (blau, gelb, rot, schwarz) bitte in den Container für Grünglas

Das darf nicht hinein

  • Keramik, Porzellan (in die Restmülltonne)
  • Trinkgläser (in die Restmülltonne)
  • Vasen, Weingläser oder Aschenbecher aus Bleikristall (in die Restmülltonne)
  • Fensterglas, Spiegelglas (zum Recyclinghof bzw. in den Sperrmüll)
  • Autoglasscheiben (zur Autoverwertung)
  • Glühlampen, Weihnachtsbaumkugeln (in die Restmülltonne)

 

Problemstoffe oder Sondermüll

Das Zeichen einer durchgestrichenen Mülltonne (bei Glühbirnen auf der Umverpackung zu finden) bedeutet, dass das Produkt aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe nicht mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden darf.

CDs und DVDs gehören beispielsweise nicht in die Wertstofftonne oder in den Restmüll, sondern sollten auf Recyclinghöfen oder an der mobilen Problemstoffsammlung abgegeben werden.

Wann die mobile Problemstoffsammlung (Für Kleinelektro-/Elektronik-Geräte, Batterien und Akkus) in Ihre Nähe kommt, erfahren Sie bei der Stadtreinigung Hamburg (Link zu den Standorten über der Stadtkarte).

Elektro-/Elektronik-Geräte

Elektro- und Elektronik-Großgeräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke können Sie – ebenso wie Kleingeräte (Toaster, Wasserkocher, Handys/Smartphones, elektrischer Rasierapparat) – kostenlos auf Recyclinghöfen abgeben, Klein-Elektro- und Elektronik-Geräte alternativ in einer „mobilen Problemstoffsammlung“ (siehe oben).

Für Einzel- und Online-Händler, die auf mehr als 400 Quadratmetern Elektrogeräte verkaufen oder mehr als 400 Quadratmeter Versand- und Lagerfläche haben, gilt unter bestimmten Umständen auch eine Rücknahmepflicht. Selbst Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte, die mehrmals im Jahr Elektro- und Elektronikgeräte anbieten und mindestens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, müssen Ihnen kaputte Altgeräte abnehmen.

Akkus und Batterien

Ausgediente Akkus und Batterien sind schadstoffhaltige Produkte. Diese dürfen Sie daher keinesfalls im Hausmüll entsorgen. Die Abgabe kann kostenlos auf Recyclinghöfen, bei den Wagen der mobilen Problemstoffsammlung oder im Handel erfolgen. Dabei sind Geschäfte des Einzelhandels, die Akkus und Batterien verkaufen, verpflichtet, diese auch wieder zurückzunehmen. Gleiches gilt für Drogerien: Hier müssen Sammelstellen für Altbatterien zu finden sein.

Energiesparlampen

Da Energiesparlampen Quecksilber enthalten, dürfen diese auf keinen Fall im normalen Hausmüll landen, sondern müssen getrennt entsorgt werden. Eine Abgabe ist dagegen bei den Recyclinghöfen möglich sowie über die mobile Problemstoffsammlung. Aber auch in vielen Geschäften können Sie Energiesparlampen abgeben. Eine Liste der Geschäfte finden Sie auf der Website von Lightcycle.

Altkleider

Viele gemeinnützige Organisationen sammeln gebrauchte Kleidung und geben sie an Bedürftige weiter. Alternativ können Sie Ihre Altkleider auch in eigens dafür aufgestellte Container werfen. Hier empfiehlt sich, darauf zu achten, dass die Container beschriftet sind (Welche Organisation sammelt hier? Gibt es eine entsprechende Adresse und/oder Telefonnummer?), denn es gibt leider viele illegale Altkleider-Sammelcontainer in Hamburg. Auf der Internetseite der Stadtreinigung finden Sie seriöse und angemeldete Altkleidercontainer in Ihrer Nähe.

Vorsicht bei Handzetteln zu Straßensammlungen: Der Handel mit Altkleidern ist ein lukratives Geschäft, das auch unseriöse Kleiderhändler regelmäßig auf den Plan ruft. Für Verbraucher ist oft nicht ersichtlich, ob ihre Kleiderspende tatsächlich Bedürftigen, karitativen Organisationen oder zumindest seriösen gewerbs­mäßigen Sammlern zugute­kommt. Oft sehen Logos sehr echt aus. In unserem Beitrag „Wohin mit den alten Klamotten?“ erklären wir Ihnen, worauf Sie achten sollten und welche Siegel Orientierung bieten.

Unser Tipp

Tauschen und teilen ist Trend! Ausrangierte CDs, DVDs, gut erhaltene Möbelstücke oder Bekleidung können Sie auch ohne viel Aufwand beispielsweise an Selbstabholer per Kleinanzeige verschenken, verkaufen oder tauschen, zum Beispiel mithilfe einer kostenlosen Tauschbörse im Internet. 

Auch wer Dinge repariert anstatt sie wegzuwerfen, vermeidet jede Menge Abfall und schon zugleich seinen Geldbeutel. Anders als bei einem Neukauf werden keine neuen Ressourcen verbraucht. In sogenannten Repair Cafés helfen Ihnen meist ehrenamtliche Helfer und Helferinnen beim Reparieren Ihrer geliebten Alltagsgegenstände.

 

Bücher und Broschüren