Sparen und Konto: Clever sein und mehr rausholen
Banken und Sparkassen sind richtig gut darin, Ihnen mit verlockend klingenden Finanzprodukten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Häufig fallen jedoch hohe Gebühren für Kontoführung, Bankkarten oder Dispokredit an. Auf der anderen Seite zahlen einige Kreditinstitute noch immer überschaubare Zinsen für Ersparnisse auf Sparkonten. Ein Wechsel kann sich lohnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Halten Sie Ihr Konto in den schwarzen Zahlen. So vermeiden Sie hohe Dispozinsen.
- Über drei bis vier Netto-Gehälter sollten Sie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto täglich verfügen können. Für Notfälle.
- Zusätzliches Geld können Sie in Aktienfonds (ETFs) oder in gut verzinstes Festgeld investieren.
Gründe zum Sparen gibt es viele: die Erfüllung kleiner oder großer Träume, die Ausbildung der Kinder, die eigene Altersvorsorge, und, und, und … So verschieden die Anlässe, so vielfältig und zum Teil nur schwer zu überblicken sind auch die Spar- und Anlagemöglichkeiten. Bevor Sie jedoch Ihr Geld in vermeintlich lukrative Produkte investieren, sollten Sie auf ein paar Dinge achten.
1. Überziehen Sie Ihr Girokonto nicht
Als erstes sollten Sie prüfen, ob Sie wirklich Geld fürs Sparen übrighaben. Wenn Sie mit Ihrem „Dispo“ regelmäßig im Minus sind, ist das nicht der Fall. Da Kreditzinsen grundsätzlich höher sind als Sparzinsen, sollten Sie zunächst alles daransetzen, zuverlässig im Plus zu bleiben. Und tilgen Sie zuerst Ihre Kredite, bevor Sie in Geldanlageprodukte investieren.
2. Legen Sie ein finanzielles Polster zurück
Ein kaputtes Auto, eine defekte Waschmaschine – mitunter benötigen Sie kurzfristig eine größere Summe Geld. Da ist es hilfreich, auf ein Polster zurückgreifen zu können. Ein guter Richtwert sind drei bis vier Netto-Monatsgehälter. Legen Sie dieses Geld auf einem Tagesgeldkonto an. Dann können Sie jederzeit drauf zugreifen, wenn ein Notfall eintritt.
3. Bleiben Sie flexibel
Legen Sie Ihr Geld so an, dass Sie darüber verfügen können, wenn sich Ihr Leben ändert. Beispielsweise wenn Sie heiraten, Nachwuchs erwarten, eine Immobilie kaufen oder sich selbstständig machen möchten. Das gilt auch, wenn Sie langfristig etwas für die Altersvorsorge zurücklegen wollen: Sparen Sie in Etappen, indem Sie erhaltene Auszahlungen erneut anlegen. Auch Sparpläne eignen sich fürs regelmäßige Sparen gut. Verzichten Sie auf Anlageformen, in denen Ihr Geld über Jahrzehnte gebunden ist.
Eine sichere Geldanlage wie Tagesgeld, Festgeld oder ein Sparbrief ist grundsätzlich viel besser für die Altersvorsorge geeignet als Kapitallebens- und private Rentenversicherungen. Die haben viel zu lange Laufzeiten, das Abbruchrisiko ist hoch und die Rendite mager. Ein hoher Anteil Ihres sauer Ersparten geht außerdem für Verwaltungskosten drauf.
Können Sie Ihr Geld über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren anlegen oder möchten langfristig monatlich sparen, empfehlen wir Ihnen einen ETF, der die Wertentwicklung eines Aktienindex nachbildet.
Unser Extra-Tipp
ETF-Sparpläne eignen sich zum Beispiel auch, wenn Sie monatlich eine kleine Summe für ihre Kinder zurücklegen möchten. Mit einem ETF können Sie ihr Geld breit gestreut anlegen und so das Risiko minimieren. Zugriff auf das Ersparte können Sie Ihrem Nachwuchs dann mit 18 Jahren gewähren.
4. Vergleichen Sie regelmäßig die Konditionen
Für die Verwaltung Ihres Geldes verlangen die Geldinstitute oft ein Entgelt (z. B. Kontoführung, Depotkosten, Ausgabeaufschlag, Verwaltungskosten, Provisionen). Achten Sie bei der Wahl Ihrer Bank oder Sparkasse also sehr genau auf die Kosten und suchen Sie sich den preiswertesten Anbieter heraus.
Behalten Sie den Markt im Blick und prüfen Sie regelmäßig, ob sich ein Wechsel für Sie lohnt. In unserem Sparzinsvergleich finden Sie die Angebote von ausgewählten Finanzinstituten übersichtlich zusammengestellt. Und: Wehren Sie sich gegen unrechtmäßig erhobene Entgelte.
5. Seien Sie vorsichtig bei Traumrenditen
Glauben Sie niemandem, der Ihnen hohe Renditen ohne Risiko verspricht. Hohe Renditen gibt es nur im Doppelpack mit einem hohen Verlustrisiko. Und viele Anlageberater stürzen ihre Opfer ins finanzielle Verderben. Grundsätzlich gilt: Unterschreiben Sie nur Verträge, deren Inhalt Sie verstehen. Bei Fragen lassen Sie sich unabhängig beraten.
6. Seien Sie kritisch bei kostenloser Beratung
Lassen Sie die Finger von kostenloser Beratung von Finanzdienstleistern auf Provisionsbasis. Die Beratungskräfte verdienen am Verkauf der angebotenen Produkte, nicht an einer unabhängigen und auf Sie zugeschnittenen Beratung. Auch bei Geheimtipps vermeintlicher Freunde sollten Sie vorsichtig sein. Die angepriesenen Produkte haben in der Regel einen großen Haken.
Auch von kostspieligen Seminaren, Vorträgen oder Kursen zur Geldanlage sollten Sie nicht allzu viel erwarten. Oft werden dort nur Grundlagen thematisiert, auf persönliche Bedarfe wird nicht eingegangen. Zudem stehen Preis und Leistung der Angebote selten in einem guten Verhältnis.
7. Finger weg von kapitalbildenden Versicherungen
Kapitalbildende Lebens- oder Rentenversicherungen kombinieren den Versicherungsschutz für die Hinterbliebenen mit Einzahlungen für die Altersvorsorge. Am Ende der Vertragslaufzeit bekommt die Versicherten einen einmaligen Geldbetrag oder eine Rente ausgezahlt. Diese Versicherungen werden zwar häufig verkauft, sind aber intransparent gestaltet, unflexibel und insbesondere bei Neuverträgen wenig rentabel. Hohe Kosten machen diese Verträge so teuer, dass Sie bei vorzeitiger Kündigung in den ersten Jahren erhebliche Verluste hinnehmen müssen.
Noch weniger empfehlenswert sind fondsgebundene Kapitallebensversicherungen, da sie die Risiken des Aktienmarkts an die Versicherten weiterreichen.
Unser Angebot
Um Ihre Finanzplanung auf ein solides Fundament zu stellen, müssen Sie weder Börsenexpertin noch Steuerfachmann sein. Wichtig bei der Geldanlage ist vor allem das Vermeiden von Kardinalfehlern und etwas Durchhaltevermögen. Unsere Ratgeber zum Thema Geldanlage helfen Ihnen dabei, die richtige Strategie zu finden. Gerne können wir Sie auch individuell beraten und Ihnen Ihre ganz konkreten Fragen beantworten. ⇒ Jetzt Beratungstermin vereinbaren