Krankenversicherung für Haustiere: Alles für die Katz!
Ob Hund, Katze, Fisch, oder Meerschweinchen … die Deutschen lieben ihre Haustiere. Aber auch Struppi und Flecki werden einmal krank oder verletzen sich. Eine Behandlung beim Tierarzt ist jedoch mitunter sehr kostspielig. Hier kann eine Tierkrankenversicherung helfen. Aber lohnt sich das? In den meisten Fällen nicht. Das sollten Sie wissen!
Das Wichtigste in Kürze
- Tierkrankenversicherungen decken häufig nicht alle Behandlungen ab. Es gibt viele Ausschlüsse.
- Die speziellen Policen für den Versicherungsschutz von Tieren sind oft sehr teuer.
- Eine Alternative zur Tierkrankenversicherung ist die OP-Kostenversicherung. Sie leistet ausschließlich bei Operationen, ist aber deutlich günstiger.
Der Nutzen einer speziellen Krankenversicherung für Tiere ist begrenzt. Nicht immer werden alle Behandlungen bezahlt und meist lassen sich nur gesunde Tiere versichern. Die Höhe des Beitrags hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Rasse, Alter, Gewicht oder Größe ab. Auch der Wohnort kann eine Rolle spielen.
Die Preisunterschiede und der Umfang der abgedeckten Risiken können von Police zu Police stark variieren. Umso wichtiger ist es, die Tarife und Bedingungen miteinander zu vergleichen und das für Sie passende Angebot auszuwählen.
Welche Tiere kann ich versichern?
Tierkrankenversicherungen gibt es für Hunde, Katzen und Kaninchen. Einige Versicherer bieten aber auch Verträge für Pferde an. Policen für Exoten wie Leguane oder Schlangen hingegen sind kaum erhältlich.
Versichert werden grundsätzlich nur gesunde Tiere. Oft gilt ein Mindest- und ein Höchstalter, innerhalb derer Sie eine Versicherung für Ihr Tier abschließen können. Zu versichernde Tiere dürfen meist nicht jünger als zwei Monate sein. Bei älteren Tieren oder bei Vorerkrankungen fordern die Versicherer unter Umständen ein tierärztliches Gutachten über den Gesundheitszustand. Ab einem bestimmten Alter werden Sie bei den meisten Versicherungsunternehmen keine Versicherung mehr bekommen. Für Hunde, die älter als sieben Jahre sind, gibt es kaum noch Angebote.
Wann leistet die Versicherung?
Meist gilt eine Wartezeit von drei Monaten ab Vertragsbeginn. Vorher übernimmt die Versicherung keine anfallenden Kosten. Nur bei Unfällen gibt es keine Wartezeit; hier greift der Versicherungsschutz sofort. Falls Sie einen längeren Aufenthalt im Ausland planen oder mit Ihrem Tier verreisen möchten, achten Sie auf die vereinbarten Regelungen.
Welche Leistungen bietet die Versicherung?
Eine Tierkrankenversicherung erstattet die Tierarzt- und Operationskosten für ambulante, stationäre und chirurgische Behandlungen, die Medikamente, Unterbringung und die Diagnostik. Die Versicherungen übernehmen allerdings nur medizinisch notwendige Behandlungen. Für eine Kastration, Sterilisation oder Impfung ohne medizinische Not zahlen viele Versicherer zum Beispiel nicht.
In der Regel berechnen die Tierarztpraxen für alle Behandlungen den dreifachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte. Vom Versicherungsunternehmen wird meist nur der zweifache Satz bezahlt. Die Differenz müssen Sie übernehmen! Nur in begründeten Fällen (zum Beispiel bei Notdiensten) kann bis zum dreifachen Satz gezahlt werden. Zudem kommen die Versicherer üblicherweise nur für 80 Prozent der erstattungsfähigen Kosten auf. Sie zahlen also meist eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent – trotz Versicherung. Auch gibt es Versicherer, die Tierarztkosten nur bis zu einem bestimmten jährlichen Betrag – beispielsweise 2.500 Euro – übernehmen.
Unser Rat
Auf die Tierkrankenversicherung können Sie verzichten, wenn Sie stattdessen für den Ernstfall eine Rücklage bilden und Geld auf dem Konto für Notfälle reservieren. Das gilt übrigens für viele Versicherungen. Wir sagen Ihnen, welche Versicherungen Sie wirklich benötigen.
Wie kann ich meinen Vertrag kündigen?
Die Versicherung können beide Vertragspartner kündigen. Achten Sie dabei auf die vereinbarte Kündigungsfrist. Kündigen können Sie außerdem nach einer Beitragsanhebung und nach Eintritt des Versicherungsfalls. Der Vertrag erlischt, wenn das versicherte Tier verkauft wird oder stirbt. Teilen Sie das Ihrer Versicherung zeitnah mit.
Was sind die Alternativen?
Für eine Tierkrankenversicherung zahlen nur diejenigen Tierhalter niedrige Beiträge, die ihr gesundes Tier so früh wie möglich versichern. Dafür müssen sie jedoch über viele Jahre Geld für den Versicherungsschutz berappen. Überlegen Sie also, ob sich die Versicherung für Sie rechnet. Es kann sinnvoll sein, eine reine OP-Kostenversicherung abzuschließen, um teure Operationskosten mindestens zu einem Teil erstattet zu bekommen. Für solche Tarife sind die Beiträge niedriger als für die umfassenderen Policen.
Gut zu wissen
Und wie sieht es mit einer Tierhalterhaftpflichtversicherung aus? In Hamburg brauchen Sie sich diese Frage nicht zu stellen. Eine Tierhalterhaftpflicht ist hier für Besitzerinnen und Besitzer von Hunden oder Pferden verpflichtend. Die Deckungssumme für Personen- und Sachschäden sollte mindestens fünf Millionen Euro betragen. Haben Sie eine Katze, deckt eine private Haftpflichtversicherung mögliche von Ihrem Stubentiger verursachte Schäden Dritter ab.