Black Friday & Cyber Monday: Auf zur Schnäppchenjagd?
Die große Rabattschlacht im November ist da. „Black Friday“ und „Cyber Monday“ sind die ersten Höhepunkte auf dem Weg zum Weihnachtsgeschäft. Vor allem der Online-Handel lockt mit Preisnachlässen. Doch beim Einkauf sollten Sie einiges beachten – auch der Umwelt und dem Klima zuliebe.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich beim Online-Shopping nicht von „Angeboten“ locken lassen und stattdessen in Ruhe Preise vergleichen.
- Die beworbenen Preisnachlässe in Online-Shops scheinen an Aktionstagen oft höher als sie tatsächlich sind. Als Vergleichspreise werden unverbindliche Preisempfehlungen (UVP) angegeben, die oft viel höher sind als die zuvor verlangten Preise.
- Fürs Surfen im Netz empfiehlt sich ein Cookie-Tracker. Im Browser hinterlegte Cookies sollten regelmäßig gelöscht werden.
- Unter den Anbietern tummeln sich auch schwarze Schafe. Sie geben nur vor, Produkte zu verkaufen.
- Verbraucherinnen und Verbraucher sollten genau überlegen, welche Anschaffungen wirklich benötigt werden, um die Verschwendung endlicher Ressourcen zu vermeiden.
Immer Ende November rufen Händler zur Schnäppchenjagd. Viele Produkte werden zum „Black Friday“ oder „Cyber Monday“ mit hohen Preisrabatten beworben – vor allem in Online-Shops. Doch handelt es sich wirklich um Schnäppchen? Wir sagen Ihnen, worauf Sie beim Online-Shopping achten und was Sie über Preise im Netz wissen sollten.
Nicht von Rabatten täuschen lassen
Oftmals werden Rabatte an Aktionstagen „aufgeblasen“. Ein von 450 auf 279 Euro reduzierter Kühlschrank mag nach einem gute Deal klingen. Aber der kräftige Preisnachlass kommt nur zustande, weil nicht der eigentliche Marktpreis als Vergleichsgröße zugrunde gelegt wurde, sondern die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Doch kaum ein Händler verlangt diese hohen Preise noch. So kann es passieren, dass der Kühlschrank ohnehin in vielen Shops nur 299 Euro kostet.
Unser Tipp: Planen Sie Ihren Einkauf im Voraus. Nutzen Sie Preissuchmaschinen, um die Preisentwicklung eines Produkts zu prüfen. So erkennen Sie, ob der Rabatt tatsächlich echt ist.
Angebote und Preise hinterfragen
Eine teure Anschaffung vor ein paar Monaten, die Suche nach einem bestimmten Stichwort vor wenigen Wochen und kürzlich der Like an einem Social-Media-Post zum Thema – immer mehr Unternehmen wissen genau, wie sich ihre potenziellen Kundinnen und Kunden informieren und was sie in der digitalen Welt tun. Ihre Vertriebsmaßnahmen schneiden sie anhand der gesammelten Daten zu.
Unser Tipp: Verwenden Sie Cookie-Tracker und löschen Sie regelmäßig Cookies über die „Einstellungen“ in Ihrem Browser. So können Sie nachvollziehen, welche Ihrer Daten gesammelt werden, und verhindern, dass Sie gezielt manipuliert werden. Seien Sie grundsätzlich sparsam mit der Preisgabe Ihrer Daten.
Gut zu wissen
War ein Produkt doch nicht so günstig wie gedacht oder gefällt es Ihnen nicht, können Sie den Kaufvertrag für ein im Internet bestellten Artikel ohne Angabe von Gründen binnen 14 Tagen widerrufen. Eventuell müssen Sie die Rücksendekosten tragen. Das sollten Sie schon vor Vertragsschluss prüfen.
Die Zeitdruck-Taktik der Händler
Die vermeintlichen oder vielleicht auch echten Schnäppchen sind vor allem an Aktionstagen angeblich bald vergriffen. Dann sind plötzlich „nur noch 5 Artikel auf Lager“ oder das Angebot läuft bereits am Abend aus. Mit Hinweisen wie diesen drängen die Shops zur Eile.
Unser Tipp: Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich nicht durch tickende Uhren und kleiner werdende Balken unter Druck setzen. Meist ist das erstbeste Schnäppchen nicht das beste. Viele Händler bieten auch nach den Aktionstagen noch Rabatte.
Vorsicht vor dubiosen Shops
Vor allem an Rabatt-Tagen ist die Gefahr groß, in einem Fake Shop zu landen. Auch auf dem Marketplace von Amazon können dubiose Verkäufer unterwegs sein. Deren Shops und Angebote sind häufig professionell gestaltet. Auf den ersten Blick lässt sich nicht immer erkennen, dass sich dahinter kein echter Händler verbirgt. Auch Online-Shops in Fernost können zum Problem werden, denn die Rückgabe von Waren ist oft gar nicht möglich oder mit hohen Portokosten verbunden.
Unser Tipp: Prüfen Sie die Seriosität des Online-Shops. Ein Blick ins Impressum, die Handelsregisternummer und Kundenbewertungen geben Sicherheit bei einer Bestellung. Zahlen Sie niemals per Vorkasse.
Bewusst shoppen
Wer umdenkt, kann die Aktionstage zum Entdecken wirklich günstiger Schnäppchen statt unnötiger Dinge nutzen und so zu einem sorgsameren Umgang mit endlichen Ressourcen beitragen. Wer vor allem deswegen kauft, weil es so günstig ist, tappt in die Schnäppchenfalle und schadet durch sein Tun auch der Umwelt und dem Klima.
Unser Tipp: Mit einer Liste der benötigten Anschaffungen können Sie Spontankäufen vorbeugen, die Sie hinterher möglicherweise bereuen.
Tipps für nachhaltiges Online-Shopping
Viele Spontankäufe landen schnell wieder im Müll oder werden zurückgeschickt. Gestalten Sie Ihre Online-Einkäufe möglichst umwelt- und klimafreundlich.
- Kaufen Sie nur Produkte, die Sie wirklich benötigen.
- Fassen Sie Bestellungen zusammen, um Transporte zu minimieren.
- Wählen Sie nachhaltige Zustelloptionen und vermeiden Sie Expressversand.
- Kaufen Sie bei regionalen Händlern, bei denen Sie die Ware vor Ort abholen können.
- Reduzieren Sie Retouren: Prüfen Sie vor dem Kauf, ob das Produkt wirklich zu Ihnen passt.