Schuldenfalle Revolving-Kreditkarten
Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Neben einigen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die verschiedenen Modelle in ihren Konditionen sowie der Art der Abrechnung. Bei einer Karte sollten Sie ganz besonders vorsichtig sein: der sogenannten Revolving-Kreditkarte. Mit ihr landen Sie schnell in der Überschuldungsspirale.
Das Wichtigste in Kürze
- Revolving-Kreditkarten bieten einen festen Kreditrahmen, über den frei verfügt werden kann.
- Die Rückzahlung erfolgt in der Regel in kleinen monatlichen Raten.
- Der geschuldete Betrag wächst durch Zinsen stetig an.
Die in Deutschland am häufigsten ausgegebene Kreditkarte ist die Charge-Kreditkarte. Sie ist mit dem Girokonto der Besitzerinnen und Besitzer verknüpft, vom dem die Bank am Ende einer Abrechnungsperiode den offenen Betrag auf der Kreditkarte in voller Höhe ausgleicht.
Revolving-Kreditkarten oder auch Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion funktionieren anders: Die Kundin oder der Kunde erhält einen Kreditrahmen, über den frei verfügt werden kann. Der offene Gesamtbetrag wird hier aber nicht mit einer Zahlung in voller Höhe beglichen, sondern monatlich in kleinen Raten nach und nach abbezahlt. Für die verbleibenden Schulden berechnet die Bank Monat für Monat Zinsen, durch die der geschuldete Betrag stetig wächst. Die zu zahlenden Zinsen schmälern gleichzeitig die Höhe der Tilgung innerhalb der monatlichen Rückzahlungsrate.
Flexibilität vs. Verschuldungsgefahr
Zwar hat man mit Revolving-Kreditkarten ein gewisses Maß an finanzieller Flexibilität, dem stehen aber hohe Zinsen und eine Verschuldungsgefahr gegenüber. Die werblichen Aussagen der Anbieter wie „gebührenfrei“ oder „Kontoausgleich, wie es Ihnen passt …“ täuschen über die Kosten durch die Zinsen hinweg. Die Gefahr ist groß, dass Sie mehr Geld ausgeben als Ihnen tatsächlich zur Verfügung steht. Gleichzeitig verlieren Sie schnell den Überblick über Ihre tatsächlichen Schulden.
Beim Abschluss einer Revolving-Kreditkarte müssen Sie keinen Grund für Ihren Kreditwunsch angeben. Auch wenn Sie Ihren Dispo schon ausgeschöpft und einen Kredit laufen haben, könnten Sie trotzdem noch eine Revolving-Kreditkarte bekommen. Das Risiko der Überschuldung ist hoch.
Möglichkeiten, der Schuldenspirale zu entkommen
- Erhöhen Sie – wenn möglich – die monatliche Tilgungsrate der Kreditkarte. So können Sie den offenen Betrag schneller ausgleichen und zahlen weniger Zinsen.
- Versuchen Sie, eine Sondertilgung mit Ihrer Bank zu vereinbaren. Auf diese Weise können Sie neben den monatlichen Raten weiteres Geld aufs Kreditkartenkonto überweisen.
- Geben Sie kein weiteres Geld mit der Kreditkarte aus.
Unser Angebot
Die Zinsen für Revolving-Kreditkarten sind häufig höher als Zinsen für Ratenkredite. Sofern Sie die Schulden nicht über größere Beträge begleichen können, ist gegebenenfalls eine Umschuldung sinnvoll. Lassen Sie sich unabhängig beraten!
