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„Tarifoptimierer“: Wie gut sind Dienstleister für den PKV-Tarifwechsel?

Die Beiträge für Ihre private Krankenversicherung sind kräftig gestiegen? Sie haben gehört, dass man innerhalb einer Versicherungsgesellschaft den Tarif wechseln kann? Weil Sie unsicher sind, wollen Sie das Angebot eines Dienstleisters in Anspruch nehmen, dessen Honorar sich an Ihrer Ersparnis bemisst? Achtung, kalkulieren Sie die Sache sorgfältig! Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Mann sitzt am Computer und stützt seinen Kopf

Das Wichtigste in Kürze

  1. Versicherte, die ihre Beiträge für die private Krankenversicherung senken möchten, können in einen anderen Tarif ihrer Versicherungsgesellschaft wechseln.
  2. Sogenannte Tarifoptimierer versprechen, gegen einen Erfolgshonorar einen günstigen Tarif für Verbraucherinnen und Verbraucher zu finden.
  3. Oft gehen die preiswerteren PKV-Tarife jedoch mit einem höheren Selbstbehalt oder einer reduzierten Erstattung der Regelsätze einher. Betroffene zahlen so unter Umständen sogar eine Zeit lang mehr für ihre medizinische Versorgung.
Stand: 17.01.2023

Wenn Sie Ihre Beiträge für die private Krankenversicherung senken möchten, können Sie darüber nachdenken, Ihren Tarif innerhalb der bestehenden Versicherung zu wechseln. Die Rechte aus dem alten Vertrag und die Altersrückstellungen bleiben Ihnen dabei erhalten. Das Alter und der Gesundheitszustand dürfen bei der Bemessung der sogenannten Prämie (womit der monatliche Beitrag gemeint ist) nur berücksichtigt werden, wenn Mehrleistungen vereinbart werden oder der Selbstbehalt reduziert werden soll. Doch die Suche nach einem geeigneten Tarif ist komplex. Der Versicherer muss Sie beraten, nennt aber vielleicht nicht alle Tarife. Versicherungsvertreter und ‑vermittler sind unter Umständen vom Provisionsinteresse geleitet.

Tarifoptimierer nicht immer optimal

In diesem Markt versuchen sich auch, sogenannte Tarifoptimierer wie beispielsweise die WIDGE.de GmbH oder die CORRIGO AG, zu behaupten. Die Bezeichnung „Tarifoptimierer“ suggeriert, dass der Tarif bestens gewählt wird. Besonders attraktiv für Sie ist das augenscheinliche Werbeversprechen, dass das Honorar sich an der Ersparnis bemesse. Üblich sind hier einmalige Erfolgshonorare von ungefähr der jährlichen Beitragsersparnis. Kostet Ihr neuer Tarif 100 Euro im Monat weniger, zahlen Sie ein Honorar von 1.200 Euro. Ein Jahr nach dem Wechsel wähnen Sie sich in der Gewinnzone. Was zunächst nach einem guten Deal klingt, ist leider nicht so einfach.

Kostenfalle Selbstbehalt bei Krankenversicherung

Passen Sie auf, wenn die Beitragsreduktion mit einem höheren Selbstbehalt erkauft wird! Die Ersparnis ergibt sich nämlich nur dann, wenn Sie nicht zum Arzt gehen.

An einem Beispiel verdeutlicht: Bei einem Selbstbehalt von 3.600 Euro müssen Sie 3.600 Euro Krankheitskosten zunächst selbst stemmen; erst ab dem 3.601. Euro können Sie die Kosten von der Versicherung erstattet bekommen. Doch gerade wenn Sie älter werden, ist damit zu rechnen, dass Sie auch häufiger zum Arzt oder zu einer Ärztin müssen. Dann kann ein hoher Selbstbehalt zum Problem werden. Es ist daher sinnvoll, den auf den Monat umgerechneten Selbstbehalt (Selbstbehalt/12) als Teil des Beitrags zu betrachten. Eine nominelle Beitragshöhe von 600 Euro mit 3.600 Euro Selbstbehalt entspricht also einer faktischen Beitragshöhe von 900 Euro pro Monat (600 Euro + 300 Euro). Gleichwohl senkt der hohe Selbstbehalt in der Regel nicht das Honorar des sogenannten Tarifoptimierers, sondern es bemisst sich ausschließlich an der zu zahlenden Prämie – auch bei einem deutlich erhöhten Selbstbehalt.

Kostenfalle Regelsatz für Privatversicherte

Eine weitere effektive Möglichkeit, den Beitrag zu reduzieren, ist der Wechsel in einen Tarif, bei dem Arztrechnungen nur bis zum Regelhöchstsatz der GOÄ/GOZ (= 2,3-facher Satz) erstattet werden. Da ein Arzt bzw. eine Ärztin aber begründet bis zum Höchstsatz (3,5-fach) GOÄ/GOZ abrechnen kann, bleibt man dann auf den Mehrkosten sitzen. Solche Tarife sind nicht empfehlenswert, sofern man zuvor bis zum Höchstsatz versichert hatte.

Letztlich können Verträge von sogenannten Tarifoptimierern so gefasst sein, dass jemand, der sich zunächst nur einfach einmal informieren wollte, bei einem tatsächlich durchgeführten Wechsel bis zu drei Jahre später trotzdem noch die hohe Provision abzahlt – selbst wenn sie oder er dann keine konkrete Hilfe oder Unterstützung des Vermittlers beim Wechsel mehr in Anspruch nimmt.

Sehr günstiger Tarif ist nicht unbedingt der beste

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sinnvoll ist, sich bewusst zu machen, unter welchen Anreizen „Tarifoptimierer“ bei der Auswahl ihrer Tarifvorschläge agieren. Da ihr Gewinn umso höher ist, je höher die Beitragsersparnis ist, haben sie einen wirtschaftlichen Anreiz, Ihnen einen Tarif mit möglichst geringer Beitragshöhe vorzuschlagen – welcher aber nicht notwendigerweise der beste Tarif für Sie ist. Die Güte eines Tarifs bemisst sich nämlich insbesondere am Leistungsspektrum.

Unser Angebot

Unsere Expertinnen und Experten beraten anbieterunabhängig zur Tarifwahl oder dem Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung. Einen Beratungstermin können Sie online buchen oder via Telefon (040) 24832-130 (Mo bis Fr 10 - 16 Uhr).

Bücher und Broschüren