Kandidat 1: Yoghurt-Gums von Katjes

Das Unternehmen Katjes hat es 2023 wieder getan und schrumpfte bei seinen beliebten Yoghurt-Gums die Füllmenge. Nur noch 175 statt 200 Gramm Fruchtgummis stecken seither in der Tüte. 14 Prozent beträgt die versteckte Preiserhöhung, denn der Verkaufspreis hat sich nicht geändert.

Betroffen waren nicht nur die Yoghurt-Gums, sondern noch viele andere Produkte von Katjes, so zum Beispiel die Fruchtgummi-Sorten Fred Ferkel und Grün-Ohr-Hasen sowie Lakritz-Produkte wie Katzen Pfötchen, die Family-Packs und die VitaMinis. Insgesamt gab es im Jahr 2023 wohl bei über 30 Sorten von Katjes Schrumpfkuren.

Je nach Kategorie hat Katjes den Inhalt von 200 auf 175 Gramm (normale Größe), von 175 auf 160 Gramm reduziert (VitaMinis) oder von 275 auf 250 Gramm (Katjes Family). Kurz davor waren bei diesen Familienpackungen noch 300 Gramm drin. 

Die Schrumpfung des Inhalts der normalen Tüten – wie im Fall der Yoghurt-Gums – führt bei gleichem Verkaufspreis zu einer versteckten Preiserhöhung von 14 Prozent. 

In manchen Supermärkten wurde der Preis aber auch angehoben, sodass der Preisaufschlag höher ausfällt. Bei Kaufland beträgt er beispielsweise 19 Prozent, denn hier kostet eine normale Tüte Fruchtgummis seit der Umstellung 99 Cent statt 95 Cent.

Katjes hat alles dafür getan, die Schrumpfung des Inhalts besonders geschickt zu kaschieren. Die Größe der Tüten blieb unverändert und es gab keinen Hinweis auf die Füllmengenreduzierung.

Da stellt sich aus unserer Sicht die berechtigte Frage, warum Katjes stets sein Engagement für Nachhaltigkeit herausstellt und mit vollmundigen Versprechen wie „Nachhaltiges Denken prägt unsere Entscheidungen von Anfang an“ oder „Wir achten auf Ressourcen“ um Kundinnen und Kunden buhlt.

Da sich Hersteller wie Katjes anscheinend wenig um die Umwelt kümmern, wenn sie die Marketingkonzepte für ihre Produkte entwickeln, ist hier dringend die Politik gefragt.

Keine Stellungnahme von Katjes

In unserem Mail-Postfach stapelten sich 2023 die Beschwerden in Sachen Katjes. Doch trotz mehrfacher Anfragen unsererseits hat sich das Unternehmen bis heute nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das wirft ein schlechtes Bild auf den Konzern, finden wir. Sollten Firmen so mit ihren Kundinnen und Kunden umgehen?