📣 Vortrag in der Verbraucherzentrale: »Geldanlage für Frauen« am 14. Mai um 18 Uhr ⇒ Jetzt anmelden


Veranstaltungen

Warenkorb

Wasa Delicate Rounds: Da fehlt doch was!

Unsere Mogelpackung des Monats ist das Knäckebrot Wasa Delicate Rounds von Barilla. Bei den beiden Sorten „Sesame Sea Salt“ und „French Herbs“ wurde die Füllmenge deutlich reduziert. Die versteckte Preiserhöhung bei gleichem Preis im Handel beträgt bis zu 25 Prozent.

Wasa Packungen im Supermarktregal

Das Wichtigste in Kürze

  1. In der Packung Knäckebrot Wasa Delicate Rounds „Sesame Sea Salt“ sind statt 290 nur noch 235 Gramm drin. Auch die Packung „French Herbs“ ist geschrumpft; statt 250 gibt es nur noch 205 Gramm Inhalt. Die Produkte sind daher die aktuelle „Mogelpackung des Monats“.
  2. Bei gleichem Preis zahlen Verbraucher bis zu 25 Prozent mehr für den Knäckespaß.
  3. Hersteller Barilla begründet die versteckte Preiserhöhung mit steigenden Rohstoffpreisen. Aus Sicht der Verbraucherzentrale ist das eine Ausrede.
Stand: 04.06.2019

In den letzten Wochen erreichten uns besonders viele Beschwerden zum Knäckebrot der Marke Wasa Delicate Rounds. Bei der Sorte Sesame Sea Salt sind jetzt nur noch 235 statt 290 Gramm enthalten – das macht 16 statt 20 Scheiben. Der Milliardenkonzern Barilla hat einfach klammheimlich vier Knäckebrote herausgenommen. Bei gleichem Preis von meist 1,99 Euro ist Wasa Sesame Sea Salt um 23,4 Prozent teurer, bezogen auf die Anzahl der Scheiben sind es sogar 25 Prozent.

Ein ähnliches Bild bietet sich bei der Sorte French Herbs: statt 250 sind es nur noch 205 Gramm, unterm Strich fehlen drei Scheiben. Die Packung ist damit um 22 Prozent teurer.

Packung schrumpft - Design bleibt identisch

Damit Kunden den geschrumpften Inhalt nicht bemerken, hat Barilla Rezeptur und Aufmachung der Produkte nicht verändert. Wir vermuten dahinter Kalkül. Zwar ist die neue Packung rund drei Zentimeter kürzer. Da aber der direkte Vergleich im Supermarkt nicht möglich ist, werden viele Menschen die versteckte Preiserhöhung nicht bemerken und in die Falle tappen.

Barilla mit Standardausrede

Barilla antwortet auf unsere Anfrage mit der beliebten Phrase vieler Anbieter:

„(…) Der aktuelle Preis war aufgrund steigender Rohstoffpreise in den letzten Jahren leider einfach nicht zu halten. Aus diesem Grund war die Verpackungsumstellung zwingend notwendig, um die Produkte weiterhin anbieten zu können. (…)“

Wir haben unsere Zweifel an dieser Begründung: Das Knäckebrot besteht zu rund 90 Prozent aus Weizen. Seit knapp einem Jahr fallen die Preise für Brotweizen, nach einem Zwischenhoch in 2018. Darüber hinaus ist der Anteil der Rohstoffkosten am Gesamtpreis bei Brotprodukten nur marginal. Der Einkaufspreis des Weizens für eine Packung dürfte Barilla geschätzt vier bis fünf Cent kosten, wenn man den Weizenpreis auf dem Weltmarkt zugrunde legt.

Auch die gut 20 Gramm Sesam bzw. die 0,4 Gramm französische Kräuter, die laut Zutatenliste in jeweils einer Packung sind, können den Preis nicht derart in die Höhe treiben. Es sind immerhin so wenig Kräuter, dass Barilla mit „natürlichen Aromen“ nachhelfen muss.

Danke für Ihren Hinweis!

Immer wieder melden sich Verbraucherinnen und Verbraucher bei uns, weil sie sich über Mogelpackungen ärgern. Ob Frühstückscerealien, Fischstäbchen oder Flüssigseife – wir veröffentlichen auf unserer Website und via Social Media regelmäßig aktuelle Beispiele.

Wenn Sie Mogelpackungen bzw. versteckte Preiserhöhungen entdecken, freuen wir uns über eine E-Mail, oder Sie nutzen unser Kontaktformular, um Informationen an uns weiterzugeben.