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Sterbegeldversicherung: Kein sanftes Ruhekissen

Sie möchten Ihre Angehörigen nicht mit Bestattungskosten belasten und denken darüber nach, eine Sterbe­geld­versicherung abzuschließen? Bloß nicht! Die Policen sind in der Regel ein Verlustgeschäft.

Ältere Frau und älterer Mann schlafen im Bett

Das Wichtigste in Kürze

  1. Sterbegeldversicherungen sind in der Regel ein Verlustgeschäft für Verbraucher.
  2. Versicherungsgesellschaften berechnen hohe Nebenkosten für den Abschluss und die Verwaltung der Policen.
  3. Wer Geld für seine Bestattung ansparen will, sollte dies besser eigenständig tun.
Stand: 30.03.2023

In Deutschland sind Erben grundsätzlich dazu verpflichtet, die Bestattungskosten für verstorbene Angehörige zu übernehmen. Viele ältere Menschen möchten ihre Familie jedoch nicht damit belasten. Um eine angemessene Beerdigung sicherzustellen, schließen sie daher Sterbegeldversicherungen ab. Doch die Policen sind für die Betroffenen in der Regel ein Verlustgeschäft. Ist die Einzahlungsphase beendet, haben Versicherte häufig weit mehr in die Police reingebuttert als ihren Angehörigen später ausgezahlt wird, da ein Großteil der Beiträge in Begleitkosten wie den Risikoschutz fließt. Wie im Fall von Herrn M:

Herr M. ist 66 Jahre alt und will seine Bestattungskosten mit 8.000 Euro absichern. Der Versicherer Ergo bietet ihm einen Vertrag an, in den er 19 Jahre lang monatlich 56,52 Euro einzahlen soll. Die Versicherung berechnet für Abschluss- und Vertriebskosten einmalig 312,46 Euro und verlangt jedes Jahr Verwaltungskosten in Höhe von 72,88 Euro. Und in den ersten drei Jahren nach Abschluss des Vertrags wird seinen Erben im Falle eines Todes nur die bis dato eingezahlte Summe erstattet.

Stirbt Herr M. nach 19 Jahren (Laufzeit der Police) oder später erhalten seine Hinterbliebenen 8.000 Euro, während er fast 13.000 Euro an die Versicherung gezahlt hat. Umgekehrt kann man auch sagen: Herr M. darf nur weniger als 11 Jahre überleben – also höchstens 77 Jahre alt werden –, damit der Vertrag wirklich vorteilhaft für ihn ist und seine Nachkommen mehr Geld erhalten als er eingezahlt hat.

Sorgen Sie rechtzeitig vor

Sterbegeldversicherungen werden hauptsächlich von älteren Menschen abgeschlossen. Der große Nachteil dabei: Je älter man beim Abschluss einer Versicherung ist, desto teurer sind die monatlichen Prämien. Entsprechend schnell ist die anvisierte Versicherungssumme erreicht. Eine Sterbegeldversicherung kann sich daher nur in zwei Fällen lohnen: Entweder der Versicherungsnehmer stirbt nur wenige Jahre nach Abschluss der Versicherung. Das kann aber natürlich niemand sicher vorhersehen. Oder man schließt die Versicherung in jungen Jahren ab. Dann ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung aber die bessere Alternative.

Falsche Werbeaussagen

Oft wird für den Abschluss einer Sterbegeldversicherung mit dem Argument geworben, dass diese pfändungssicher sei. Das Geld aus einer Sterbegeldversicherung ist aber nur bis zu einer Auszahlungssumme von 3.579 Euro pfändungssicher. Darüberhinausgehende Beträge können gepfändet werden.

Und lassen Sie sich nicht von falschen Werbeversprechen wie „Dieser Trick macht Beerdigungen kostenlos“ oder dergleichen in die Irre führen. Sterbegeldversicherungen sind immer ein kostenintensives Produkt, da sie in der Regel mit saftigen Provision versehen sind. Der Vertrieb kassiert also kräftig mit. Angaben zu diesen Kosten erhalten Versicherte leider nicht. Fazit: Es gibt keine kostenlosen Beerdigungen. Auch mit der vermeintlich besten Versicherung nicht.

Unser Tipp

Sorgen Sie rechtzeitig vor! Sparen Sie das Geld für eine Beerdigung lieber eigenständig an, beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto. Dies hat den Vorteil, dass keine hohen Kosten von den Sparbeiträgen abgezwackt werden. Außerdem müssen Sie das Geld nicht für eine Beerdigung nutzen, sondern können es flexibel einsetzen. Auf welche weiteren Versicherungen Sie auch getrost verzichten können, lesen Sie in unserem Versicherungs-ABC.

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