So können Sie beim Online-Shopping Geld verlieren!
Die bereits bezahlte Ware aus dem Online-Shop kommt nicht an. Das Inserat auf dem Kleinanzeigen-Portal ruft Betrüger auf den Plan, die Geld vom Konto abbuchen. Das Schreiben der Inkassofirma ist gefälscht. Kostenfallen lauern überall. So passen Sie auf Ihre Mäuse auf!
Das Wichtigste in Kürze
- Ob dubiose Online-Shops, untergeschobene Ware, fiese Link-und Klick-Fallen oder vermeintlich attraktive Finanzierungsmöglichkeiten – Verbraucherinnen und Verbraucher können überall in Kostenfallen tappen. Besonders problematisch ist die Situation beim Einkaufen im Internet.
- Anlässlich des Weltverbrauchertags am 15. März 2024 warnt die Verbraucherzentrale vor Kostenfallen und gibt Tipps fürs sicheres Online-Shopping. Denn wer weiß, was passieren kann und sich entsprechend verhält, verliert kein Geld.
- Um Kostenfallen zu vermeiden, sollte man sich nicht von Schnäppchen-Angeboten zu überstürzten Käufen verleiten lassen, alle Angebote im Netz genau prüfen und die Zahlungsmodalitäten kritisch hinterfragen. Hat man durch kriminelle Betrugsmaschen Geld verloren, ist es sinnvoll, bei der Polizei Strafanzeige zu erstatten.
Die Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Bereichen vorangetrieben. Noch nie wurden so viele Dinge online bestellt. Das nutzen auch unseriöse Geschäftemacher für ihre Zwecke aus. Doch wer gut informiert ist, erkennt die Tricksereien, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Das spart viel Geld, Ärger und Zeit. Wir haben häufige Kostenfallen beim Einkauf im Netz für Sie zusammengestellt.
Kostenfalle Nr. 1: China Shops
Beim Online-Shopping stößt man schnell auf erstaunlich günstige Angebote aus Fernost. Doch bei der Lieferung sieht die Ware häufig anders aus als im Online-Shop oder ist von minderwertiger Qualität und die Kosten für die Rücksendung sind hoch. Wenn Sie keine böse Überraschung erleben wollen, sollten Sie vorher unbedingt einen Blick ins Impressum und die Rückgabebedingungen werfen. ⇒ China Online Shops: Billig einkaufen kann teuer werden
Kostenfalle Nr. 2: Fake Shops
Ein neues Smartphone, trendige Sneaker, ein schickes E-Bike – und alles 20 bis 50 Prozent günstiger als in anderen Shops. Doch oft platzt der Traum vom Super-Schnäppchen jedoch. Wer per Vorkasse zahlt, erhält die Ware nicht. Sogenannte Fake Shops sind Online-Shops, die nur vorgeben, Dinge zu verkaufen. ⇒ Fake Shop Liste: Wenn günstig richtig teuer wird!
Kostenfalle Nr. 3: Kleinanzeigen
Viele Inserate auf Kleinanzeigen-Portalen klingen verlockend. Doch wer über diese Plattformen Waren kauft oder verkauft, kann viel Geld verlieren. Wenn Sie etwas kaufen oder verkaufen, sollten Sie niemals im Voraus Geld für Gebühren, Transport, Versicherungen oder Ähnliches zahlen. Die kriminellen Betrüger vermitteln oft einen vertrauenerweckenden Eindruck und erzählen plausible Geschichten. ⇒ Betrug mit Kleinanzeigen im Internet
Kostenfalle Nr. 4: Paket-SMS
Im Internet bestellt, am nächsten Tag geliefert. Doch Vorsicht: Falsche Paket-SMS können Sie viel Geld kosten. In den gefälschten Nachrichten werden Sie aufgefordert, per Link eine Lieferung zu bestätigen. Aber ein Klick auf den Link installiert eine Schadsoftware, die im Sekundentakt SMS verschickt. Manchmal werden auf diesem Wege auch persönliche Daten für Kontoabbuchungen und Abofallen abgegriffen. Links in Nachrichten unbekannter Absender sollten Sie daher niemals öffnen. ⇒ Achtung, Paket-SMS kann teuer werden!
Kostenfalle Nr. 5: Nicht bestellte Ware
Immer wieder erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher Päckchen oder Pakete mit Warensendungen, die sie nicht bestellt haben. Manchmal flattert gleichzeitig oder später eine Rechnung ins Haus. Zwar muss unbestellte Ware grundsätzlich nicht bezahlt werden, besteht aber der Verdacht, dass jemand mit fremden Daten auf Diebestour war, sollte man die Polizei und den Verkäufer informieren. ⇒ Nicht bestellte Ware erhalten: Was mache ich bloß mit dem Zeug?
Kostenfalle Nr. 6: Buy now, Pay later
Heute bestellen, aber erst später bezahlen. Klingt gut? Aber Achtung, der Aufschub kann Ihren Einkauf deutlich teurer machen. Verspätete Zahlungen oder der Wunsch nach einer Fristverlängerung führen zu zusätzlichen Gebühren. Bei Ratenzahlungen fallen oft hohe Zinsen an. Am Ende summieren sich die Außenstände und Sie verlieren den Überblick. Außerdem können sich Zahlungsausfälle negativ auf Ihre Kreditwürdigkeit auswirken. ⇒ Mit „Buy now, Pay later“ komfortabel in die Schuldenfalle
Kostenfalle Nr. 7: Inkasso-Briefe
Zahlungsaufforderungen von Inkassofirmen führen meist dazu, dass man sich verunsichert und unter Druck gesetzt fühlt. Häufig drohen die Unternehmen mit erheblichen Kosten für Gerichtsverfahren, mit Lohn- und Gehaltspfändungen oder anderen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Diese Drohkulisse ist meist der Grund dafür, dass die Betroffenen schnell und ungeprüft zahlen. Aber längst nicht alle Forderungen sind berechtigt. Deshalb gilt: Forderungen in Ruhe prüfen und nur dann zahlen, wenn alles rechtens ist. ⇒ Wenn der Inkassodienst droht und ⇒ Keine Angst vor Inkassobriefen!
Kostenfalle Nr. 8: Paypal-Trick
Kriminelle Shopbetreiber nutzen Paypal, um Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wenn Sie meinen, mit einem Zahlungsdienstleister immer auf der sicheren Seite zu sein, liegen Sie leider falsch. Mit der Paypal-Zahlfunktion »Geld an einen Freund senden« wird der Käuferschutz für Verbraucherinnen und Verbraucher einfach umgangen. ⇒ Achtung, fieser Paypal-Trick in Fake Shops!
Unser Rat
- Handeln Sie mit Bedacht.
Lassen Sie sich nicht von Schnäppchen-Angeboten zu überstürzten Käufen verleiten und geben Sie persönliche Daten nur dann preis, wenn wirklich klar ist, mit wem Sie es auf der anderen Seite zu tun haben. - Prüfen Sie Angebote in Online-Shops sorgfältig.
Schauen Sie am besten vor dem Kauf nach, ob das gewünschte Produkt auch in anderen Shops angeboten wird. Seien Sie vorsichtig, wenn der Preis stark vom Standardpreis abweicht. Nutzen Sie (mehrere) Vergleichsportale zur Recherche, aber verlassen Sie sich nicht zu 100 Prozent auf die angezeigten Ergebnisse. Auch die Suche nach Erfahrungsberichten anderer kann oft hilfreich sein, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Nicht alle Bewertungen im Internet sind echt und vertrauenswürdig. - Achten Sie auf die Bezahlkonditionen.
Seien Sie misstrauisch, wenn Händler vorab Geld von Ihnen verlangen (Vorkasse). Ist das Geld erst einmal von Ihrem Konto abgebucht, sehen Sie es womöglich nicht wieder. Bietet man Ihnen Zahlungsaufschübe oder Ratenzahlungen an, prüfen Sie die Konditionen genau und rechnen Sie alles in Ruhe durch – mit Gebühren und Zinsen. - Informieren Sie die Polizei.
Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Opfer einer Straftat geworden sein, informieren Sie die Polizei in Ihrem Bundesland und erstatten Sie Strafanzeige. In Hamburg ist das beispielsweise auch über die sogenannte Online-Wache möglich.