Wieder weniger Pringles Chips zum Stapeln
Das ist kein Aprilscherz! Die Pringles Chips von Kellogg sind unsere Mogelpackung des Monats. Der Hersteller hat klammheimlich die Füllmenge verringert. Doch das ist nicht alles …
Das Wichtigste in Kürze
- Die Füllmenge der Pringles Chips schrumpfte von 200 Gramm auf 185 Gramm pro Packung – bei praktisch allen Sorten des Snackprodukts. Viele Händler haben zusätzlich den Preis von meist 2,59 Euro auf 2,79 Euro erhöht.
- Beides zusammen ergibt eine versteckte Preiserhöhung von 17 Prozent.
- Mindestens fünfmal haben die Hersteller der Pringles Chips Verbraucherinnen und Verbraucher bislang mit Füllmengenänderungen hinters Licht geführt. Seit 2006 sind die Chips mit diesem Trick um 90 Prozent teurer geworden.
In der exakt gleich großen Röhrendose werden nur noch 185 Gramm Pringles Chips statt wie bisher 200 Gramm abgepackt. Rein äußerlich lässt sich am Produkt kein Unterschied erkennen. Nur im Kleingedruckten der Verpackung ist die neue, reduzierte Füllmenge zu finden. Wir bezweifeln, dass Verbraucherinnen und Verbraucher – allen voran diejenigen, die regelmäßig Pringles kaufen – immer die Füllmenge kontrollieren. Die versteckte Preiserhöhung von Kellogg ist also besonders „gelungen“. Viele Menschen werden den Trick gar nicht entlarven.
Doppelter Preisanstieg für Pringles Chips
Neben dem Hersteller Kellogg wollen sich offensichtlich auch die Supermärkte und Discounter ein Stück vom Kuchen sichern und haben zusätzlich die Preise für die Pringles Chips erhöht. Bei Rewe stieg der Preis beispielsweise von 2,59 Euro auf 2,79 Euro. Lidl und Penny verlangen ebenfalls 2,79 Euro. Andere Händler werden bestimmt noch folgen.
Unterm Strich zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher nun 17 Prozent mehr für das Snackprodukt von Pringles. Das betrifft nicht nur die Sorte Original, sondern nach unserem Kenntnisstand auch andere Pringles Chips. Mindestens zehn Geschmacksrichtungen werden auf der Website des Herstellers aufgeführt. Dort werden übrigens immer noch Produktfotos von Dosen mit 200 Gramm Inhalt gezeigt, obwohl die Füllmenge auf 185 Gramm geschrumpft ist. Wie peinlich!
Gut zu wissen
Pringles dürfen sich nicht Kartoffelchips nennen, da sie nicht aus frittierten Kartoffelscheiben hergestellt werden, sondern aus einem Kartoffelpüreepulver, das getrocknet und dann frittiert wird. Weitere Zutaten sind verschiedene Mehle (Weizen, Mais und Reis), Maltodextrin (wird aus Stärke hergestellt) und Salz sowie die Zusatzstoffe E 471 und E 160 b.
Bei den Pringles wurde schon häufig getrickst
Versteckte Preiserhöhungen haben bei Pringles eine lange Tradition und wir „begleiten“ die Marke schon seit gut 15 Jahren mit unserer Mogelpackungsliste. Vor allem zwischen den Jahren 2006 und 2013 drehte sich das Füllmengenkarussell besonders schnell. 200 Gramm Inhalt schrumpften auf 170 Gramm in 2006 und dann auf 165 Gramm. Auch 180 und 195 Gramm pro Dose waren mal im Umlauf. Dann ging das Gewicht ab 2012 wieder nach oben – von 190 Gramm auf 200 Gramm. Doch das ist jetzt obsolet; nun ist die Füllmenge wieder geschrumpft.
Pringles innerhalb von 15 Jahren fast doppelt so teuer
Füllmenge rauf, Füllmenge runter – egal, die Pringles Chips wurden auf jeden Fall teurer. Der Preis für das Snackprodukt ist in etwa 15 Jahren von ursprünglich 200 Gramm zu 1,59 Euro auf 2,79 Euro für 185 Gramm Inhalt gestiegen. Das entspricht einer Preiserhöhung von 90 Prozent!
Wie dreist die Preissteigerungen bei den Pringles sind, zeigt sich im Vergleich zu den Verbraucherpreisen von Kartoffeln, der wichtigsten Zutat des Knabbergebäcks. Im Jahr 2006 lag der Preis laut AMI-Verbraucherpreisspiegel für Kartoffeln (konventionelle Erzeugung) im 1- bzw. 2,5-Kilogramm-Gebinde bei 0,68 Euro pro Kilogramm; im Jahr 2021 waren es 0,79 Euro. Das ist ein Preisanstieg von 16 Prozent, was nur ein Bruchteil der 90-Prozent-Teuerungsrate bei den Stapelchips ist.
Kellogg bestätigt versteckte Preiserhöhung
Wir haben den Hersteller um eine Stellungnahme zur versteckten Preiserhöhung bei den Pringles Chips gebeten. Der Konzern bestätigt:
„ (…) Hin und wieder passen wir unsere Verpackungsgrößen und -formate an, um sicherzustellen, dass wir die richtige Packungsgröße für die unterschiedlichen Vertriebskanäle und Essgewohnheiten der Verbraucher:innen haben. Die Umstellung der Füllmenge betrifft das gesamte Pringles Sortiment seit März 2022. (…)“
Danke für Ihren Hinweis!
Haben Sie auch Mogelpackungen bzw. versteckte Preiserhöhungen entdeckt? Dann freuen wir uns über eine E-Mail, oder Sie nutzen unser Kontaktformular, um Informationen an uns weiterzugeben. Ob Schokolinsen, Snackwurst oder Saftpackung – wir veröffentlichen hier auf unserer Website und in den sozialen Netzwerken regelmäßig aktuelle Beispiele.