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Chips von Intersnack: Gar nicht funny!

Das gab es noch nie! Der Chips-Hersteller Intersnack hat in den letzten Monaten nicht nur bei einer Sorte, auch nicht nur bei einer Marke, sondern bei einem Großteil seines Sortiments die Füllmengen reduziert. Über 30 Snack-Artikel dürften betroffen sein. Die Chips von Funny-Frisch sind unsere Mogelpackung des Monats.

Mogelpackung: Chips von Funny Frisch im Regal eines Supermarkts

Das Wichtigste in Kürze

  1. Intersnack Deutschland SE hat bei zahlreichen Produkten seiner Marken Funny-Frisch, Chio und Ültje die Füllmengen der Packungen reduziert. Über 30 Snack-Artikel sind betroffen. Die versteckte Preiserhöhung beträgt bis zu 25 Prozent.
  2. Das Unternehmen Intersnack verweist in einer Stellungnahme auf enorme Kostensteigerungen.
  3. Neben Intersnack wenden auch die Hersteller Pepsico (Lay‘s und Doritos), Kellogg (Pringles) und Lorenz Snack-World (Crunchips und Nicnac's) die Weniger-drin-Preis-gleich-Masche an. Fast das gesamte Chips-Sortiment ist mittlerweile von versteckten Preiserhöhungen betroffen.
Stand: 07.11.2022

Ob Chips, Tortillas oder Erdnüsse – bei vielen Produkten von Intersnack haben wir versteckte Preiserhöhungen entdeckt. Zum Konzern gehören Marken wie Ültje, Chio und Funny-Frisch. Vor allem für Chips müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nun deutlich mehr bezahlen.

Schrumpfkur bei Funny Frisch und Co.

Bei den Funny-Frisch hat das Unternehmen die Füllmenge des Produkts Chipsfrisch von 175 auf 150 Gramm reduziert, was einer versteckten Preiserhöhung von rund 17 Prozent entspricht. Auch andere Sorten der Marke sind betroffen. So schrumpfte beispielsweise die Großpackung „Ungarisch“ von 250 auf 215 Gramm (versteckte Preiserhöhung von 16 Prozent) und die Kleinpackung von 50 auf 40 Gramm (Preisanstieg von 25 Prozent).

Alle uns bekannten Sorten der Chio Chips aus dem Hause Intersnack werden jetzt ebenfalls mit weniger Inhalt verkauft. Pro Packung sind es nur noch 150 Gramm statt wie früher 175 Gramm. Die Füllmengenreduzierung beim selben Preis entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 17 Prozent. Auch bei den Tüten der Chio Tortillas, für die der Anbieter gerade eine teure American-Football-Kampagne fährt, schrumpfte die Menge von 125 auf 110 Gramm (Preisanstieg von 14 Prozent).

Bei der Marke Ültje wurden bereits vor einigen Wochen die Erdnüsse pro Packung reduziert. Die versteckten Preiserhöhungen liegen meist bei 10 Prozent.

Gut zu wissen

In Summe sind nach unseren Recherchen über 30 Snack-Artikel von Intersnack nach dem Weniger-drin-Preis-gleich-Prinzip teurer geworden. Einige Beispiele sehen Sie in der Bildergalerie oben. Schauen Sie also sehr genau hin, wenn Sie demnächst etwas zum Knabbern kaufen!

Intersnack verweist auf „enorme Kostensteigerungen“

Auf unsere Anfragen hat Intersnack in einer Stellungnahme geantwortet:

„(...) Seit einigen Monaten finden in allen Bereichen enorme Kostensteigerungen statt. Die Preise für Rohstoffe inklusive Verpackungen sowie Logistik sind immens gestiegen. Hinzu kommen kontinuierlich steigende Kosten für Energie, die uns als Hersteller energieintensiver, frittierter und gebackener Produkte besonders betreffen. Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Kostensteigerungen weiterhin andauern und sich sogar verschärfen werden. (…)“

Leider erklärt die Firma nicht konkret, wie hoch die Kostensteigerungen in welchen Bereichen momentan tatsächlich sind. Normalerweise schließen Industrieunternehmen nämlich längerfristige Verträge mit ihren Energielieferanten oder Lieferanten ab, in denen sie feste Preise für einen bestimmten Zeitraum vereinbaren.
Um Kosten zu senken, hatte Intersnack schon vor einiger Zeit bei etlichen Produkten teilweise das Sonnenblumenöl durch Rapsöl ersetzt. Dabei ist es nach unserem Kenntnisstand bis heute geblieben, obwohl Sonnenblumenöl mittlerweile an den Märkten wieder ungefähr so viel kostet wie vor dem Krieg gegen die Ukraine.

Dominoeffekt im Chipsregal

Bei Chips stellen wir einen Dominoeffekt bei den Füllmengenreduzierungen fest. Ein Unternehmen beginnt mit den für Handel und Hersteller lukrativen Schrumpfungen und die anderen folgen.

Nun macht auch der Anbieter Lorenz Snack-World mit der Marke Crunchips mit. Im April waren zunächst die Lorenz Crunchips Roasted dran, dann die Nicnac's und nun folgen weitere Sorten, wie zum Beispiel die Crunships Cheese & Onion (siehe Bildergalerie unten). Der Inhalt schrumpft bei unverändertem Preis von 175 auf 150 Gramm. Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich hinters Licht geführt. Daran ändert unseres Erachtens weder der Hinweis „New Size“ auf der Packung noch eine minimale Verkleinerung der Chipstüten etwas, wie es manche Hersteller machen.

Viele Snack-Artikel mit versteckten Preiserhöhungen

Im Frühjahr veröffentlichten wir mit den Pringles von Kellogg die erste Chipsmarke mit versteckten Preiserhöhungen in diesem Jahr: Nur noch 185 statt 200 Gramm waren plötzlich in der Tüte. Dann folgte Pepsico mit Lay’s, bei denen der Inhalt der Standard-Chips-Sorten von 175 auf 150 Gramm schrumpfte - sowie die Doritos Maischips (125 auf 110 Gramm), ebenfalls eine Marke von Pepsico. Und nun die gleiche Masche bei Chio und Funny-Frisch von Intersnack sowie bei den Crunchips. Damit ist quasi das ganze Snackregal in den Supermärkten von versteckten Preiserhöhungen betroffen. Wir haben gezählt und kommen auf mindestens 63 Snack-Artikel allein im letzten halben Jahr. Und die Händler, die sich vermeintlich gegen ungerechtfertigte Preiserhöhungen im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher einsetzen, machen mit und profitieren davon.

Das ist schon verwunderlich, finden wir und auch viele Menschen, die sich bei uns massenweise beschwert haben. Wie ist das wohl möglich, exakt die gleichen Schrumpfkuren bei den Packungen der namhaftesten Herstellern in so kurzen Zeitabständen?

Danke für Ihren Hinweis!

Haben Sie auch Mogelpackungen bzw. versteckte Preiserhöhungen entdeckt? Dann freuen wir uns über eine E-Mail, oder Sie nutzen unser Kontaktformular, um Informationen an uns weiterzugeben. Ob Chips, Cookies oder Cannelloni – wir veröffentlichen hier auf unserer Website und in den sozialen Netzwerken regelmäßig aktuelle Beispiele.

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