So können Sie Geld sparen und Ihr Budget entlasten
Gas, Lebensmittel, Kleidung oder Benzin an der Tankstelle … Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen. Doch auch in der aktuellen Situation können Sie Geld sparen. Wie das geht? Im ersten Schritt hilft ein ehrlicher Kassensturz. Wir sagen Ihnen, was Sie darüber hinaus noch tun können.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer knapp bei Kasse ist, sollte sich einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Hierfür eignet sich ein Haushaltsplan.
- Die Ausgaben sind nach Dringlichkeit zu sortieren. Welche Verträge und Anschaffungen sind überflüssig, welche notwendig und welche ein Nice-to-have.
- Die 12 Tipps der Verbraucherzentrale helfen beim Sparen im Alltag.
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Wenn die Preise steigen, sollten Sie die eigenen Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Es muss vor allem Geld für die Grundversorgung da sein. Dazu zählen Wasser, Strom, Unterhaltszahlungen, Lebensmittel oder die Miete. Wo lassen sich hier oder anderer Stelle Kosten senken? Welche Anschaffungen kann man verschieben? Worauf lässt sich gänzlich verzichten. Mit unseren 12 Tipps können Sie Geld im Alltag sparen. Sollten Sie Unterstützung brauchen oder in finanzieller Not sein, hilft unsere Schuldnerberatung weiter.
Tipp 1: Führen Sie einen Haushaltsplan.
Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, empfiehlt sich im ersten Schritt eine Ermittlung des Status Quo: Wie hoch sind die Einnahmen, welche monatlichen Ausgaben habe ich? Dafür können Sie beispielsweise das Haushaltsbuch der Verbraucherzentrale nutzen. Zwar sind die Hürden für das Zusammenstellen eines Haushaltsplans am Anfang hoch – vor allem dann, wenn es nicht nur um die Supermarkteinkäufe, sondern auch um laufende Kosten für Versicherungen, Abos oder andere Verträge geht, doch der Aufwand lohnt sich. Die zusammengetragenen Fakten helfen am Ende bei der Entscheidungsfindung.
Tipp 2: Prüfen Sie Ihre Versicherungen.
Wie sieht es mit überflüssigen Versicherungsverträgen aus? Geraten Sie im Schadensfall an den Bettelstab oder kann der finanzielle Verlust zur Not aus eigener Tasche ausgeglichen werden? Aus der Antwort auf diese Frage ergibt sich eine Rangfolge von unverzichtbaren bis hin zu überflüssigen Policen. Aus diesem Grund ist die Haftpflichtversicherung wichtig, aber eine Handy-, Sterbegeld- oder Glasbruchversicherung können Sie ohne weiteres kündigen.
Tipp 3: Kündigen Sie Verträge und Abos.
Wie sieht es mit dem Fitnessstudio aus, in das Sie vielleicht seit einem Jahr nicht mehr gegangen sind. Muss der Vertrag wirklich weiterlaufen? Sind die Kosten für den Streaming-Dienst okay oder können Sie darauf auch verzichten? Und was ist mit den Produktabos, die Sie vielleicht irgendwann einmal abgeschlossen haben?
Wichtig: Wenn Sie Verträge und Abonnements kündigen wollen, tun Sie dies nicht eigenmächtig. Informieren Sie Ihren Vertragspartner. Suchen Sie das Gespräch. Das gilt für alle Art von Verträgen.
Tipp 4: Sparen Sie beim Konto.
Banken verlangen zunehmend Geld für ihre Leistungen. Da kostet nicht nur die Kontoführung etwas, sondern mancherorts auch noch die Girocard, die Übermittlung von Kontoauszügen oder das Lastschriftmandat. Ein Vergleich lohnt sich, denn einige Kreditinstitute erheben keine Gebühren. Vergleichen Sie auch die Höhe der Dispozinsen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Banken.
Überlegen Sie vor einem Wechsel, welche Ansprüche Sie an Ihr Konto haben (z. B. Online-Banking, großes Geldautomatennetz, kostenlose inklusive Girocard oder Kreditkarte, zusätzliche Rabattaktionen, viele Filialen, ökologische Ausrichtung) und suchen Sie sich dann das für Sie am besten geeignete und günstigste Konto. Ähnlich wie bei Gas- oder Stromtarifen ist der Wechsel des Bankkontos heute viel einfacher als noch vor einigen Jahren.
Tipp 5: Vergleichen Sie Preise.
Was beim Konto gilt, ist auch für alle anderen Bereiche des Lebens wichtig. Vergleichen Sie Preise – vor allem bei größeren Anschaffungen. Bei Sonderangeboten oder Rabattaktionen sollten Sie skeptisch sein. Was in einem Geschäft ein Sonderangebot ist, kann im anderen ganz regulär preiswerter sein.
Achtung, Vergleichsportale geben Ihnen keinen umfassenden Marktüberblick. Sie zeigen nicht alle günstigen Anbieter für ein Produkt oder eine Dienstleistung an. Die meisten Plattformen agieren wie Makler, listen nur ausgewählte Unternehmen und kassieren für jeden Vertragsabschluss eine Provision.
Tipp 6: Schreiben Sie einen Einkaufszettel.
Ein Einkaufszettel hilft, Spontankäufe zu vermeiden. So kaufen Sie nur die Dinge ein, die Sie auch wirklich benötigen. Sonderangebote vermitteln zwar häufig das Gefühl, Geld zu sparen. Tatsächlich kaufen Sie aber Dinge, die Sie vielleicht gar nicht brauchen. Hüten Sie sich auch vor Mogelpackungen, bei denen der Inhalt geschrumpft ist, der Preis aber gleich bleibt.
Verzichten Sie auf kleine Snacks und Getränke auf die Hand. Morgens einen Kaffee am Bahnhof auf dem Weg zu Arbeit. Ein belegtes Brötchen beim Bäcker für den kleinen Hunger zwischendurch. Diese kleinen Zwischenmahlzeiten sind große Ausgabenfallen.
Gespräch vereinbaren
Hamburgerinnen und Hamburger mit finanziellen Problemen können sich an unsere Schuldnerberatung wenden. Eine erste Hilfe erhalten Sie von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr unter Tel. (040) 24832-109. Dort können sie zudem einen Termin für eine 20-minütige Kurzberatung vereinbaren.
Tipp 7: Trinken Sie Wasser aus der Leitung.
Geld für Mineralwasser auszugeben, ist unnötig. Das Wasser aus der Leitung können Sie in der Regel ohne gesundheitliche Bedenken trinken. Wasser ist das Lebensmittel, das in Deutschland am strengsten kontrolliert wird. Wollen Sie auf das Sprudeln im Glas nicht verzichten, ist ein Sodawasser-Bereiter die richtige Wahl. Filtern müssen Sie das Leitungswasser nicht.
Tipp 8: Kaufen Sie Auslaufmodelle und Secondhand.
Computer, Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik gehören schnell zum alten Eisen. Kaum sind Neuheiten auf dem Markt, werden sie schon wieder von der nächsten Generation abgelöst. Die Geräte landen dann – stark preisreduziert – in der hinteren Reihe, obwohl sie ihren Nachfolgern in Qualität und Ausstattung häufig kaum nachstehen.
Selbst Neuware muss es nicht immer sein. Produkte aus zweiter Hand können auch ihren Dienst tun und gleichzeitig die Haushaltskasse entlasten. Die Umwelt freut sich außerdem. Doch aufgepasst: Bei Verkäufen von privat an privat kann die Gewährleistung ausgeschlossen sein.
Tipp 9: Leihen statt kaufen.
Musikinstrumente, Fahrräder, Hochdruckreiniger oder Kindersitze – immer mehr Produkte lassen sich vielerorts ausleihen. Das ist sogar für Kleidung möglich. So sparen Sie sich nicht nur die teure Anschaffung, sondern Sie sorgen auch für eine bessere Auslastung der oft nur zeitweise genutzten Gegenstände. Achtung: Auch beim Leihen gibt es erhebliche Preisunterschiede. Und achten Sie darauf, dass die Mietverträge schriftlich abgefasst sind.
Tipp 10: Reparieren statt neu kaufen.
Geben Dinge ihren Geist auf, stehen wir oft vor der Entscheidung – neu kaufen und den Müllberg füttern oder reparieren? „Do it yourself“ kann sich lohnen! In Repair Cafés stehen Ihnen ehrenamtliche Helfer mit Rat, Tat und Kaffee beim Reparieren zur Seite. In Hamburg gibt es einige Selbsthilfe-Werkstätten.
Tipp 11: Sparen Sie Strom und Energie.
Heizung, warmes Wasser und Strom kosten eine Stange Geld und reißen Löcher in die Haushaltskasse. Ein auf Standby geschalteter Fernseher zum Beispiel verbraucht – obwohl er ja gar nicht läuft – bis zu 15 Watt Strom pro Stunde. Schalten Sie Fernseher, Computer, Konsole und Co. lieber aus.
Viel Energie benötigt man für warmes Wasser und fürs Heizen. Jedes Grad weniger bei der Raumtemperatur bedeutet eine Einsparung von sechs Prozent Energie. Ratsam ist es daher, nur die Zimmer in Haus oder Wohnung zu beheizen, die auch tatsächlich genutzt werden und am besten in keinem Raum mehr als 20 Grad Celsius zu haben. Nachts und während eines Urlaubs können Sie die Raumtemperatur absenken – jedoch möglichst nicht auf unter 16 Grad Celsius. Bitte beachten: Wenn's nach einer längeren Abwesenheit wieder warm werden soll, geht das nicht zügiger, wenn Sie das Thermostat auf 5 stellen. Bleiben Sie bei Stufe 3. Achtsam sollten Sie auch beim Wasser sein. Je weniger warmes Wasser Sie aus dem Hahn laufen lassen, desto mehr Energie können Sie sparen.
Auch bei der Wahl Ihres Energieversorgers können Sie Geld sparen. Lange Zeit gab es kaum günstige Angebote am Markt, zahlreiche Anbieter senken jetzt aber wieder die Preise. Ein Wechsel kann sich also lohnen.
Tipp 12: Seien Sie vorsichtig bei Finanzierungen und Krediten.
Mit einer Null-Prozent-Finanzierung lassen sich Neuanschaffungen aus dem Stand finanzieren. Doch das bedeutet nicht, dass die Ware auch günstig ist. Lassen Sie sich von der günstigen Finanzierung nicht vom eigentlichen Kaufpreis ablenken. Überhaupt: Auch bei einer Null-Prozent-Finanzierung machen Sie Schulden. Außerdem geht bei kleinen Raten schnell der Überblick verloren.
Kurzzeitkredite versprechen schnelle finanzielle Hilfe. In der Regel auch ohne ausreichende Kreditwürdigkeit. Das macht sie für viele Menschen attraktiv. Gleichzeitig bergen die Darlehen aber große Risiken. Unser Rat: Bei Minikrediten sollten Sie Maxivorsicht walten lassen.